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Kultur: TRAGIKOMÖDIE

Elbe

Wer hat gesagt, dass ein Roadmovie immer asphaltgrau sein muss? Marco Mittelstaedt hat dieses Genre in ein tiefblaues bis flaschengrünes Setting verlegt, mitten auf die Elbe. Dort lässt er zwei Binnenschiffer, die ihre Arbeit verloren haben, auf einem Segelboot die Strecke von Dresden bis Hamburg hinunter schippern. So reizvoll die Idee, so mangelhaft ihre Umsetzung: Die Art, in der die beiden abgehalfterten Existenzen auf dem Fluss die großen Themen wie Sehnsucht und Familie behandeln, ist erstarrt in Klischees. Auch ihre ungelenken Gehversuche an Land machen aufgrund der Eindimensionalität der Charaktere wenig Freude beim Zuschauen. Die Uferkulisse ist noch das Erfreulichste an diesem Film, doch trägt selbst die Schönheit der Elblandschaft den Zuschauer nicht sicher durch die zähflüssige Handlung. Einschläfernde Flussfahrt. Verena Friederike Hasel

„Elbe“, D 2006, 92 Min., R: Marco Mittelstaedt, D: Henning Peker, Tom Jahn, Steffi Kühnert

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