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Kultur: Trostpflaster

Ein Kartenspiel lädt zu Berlin-Erkundungen

Zieh eine Karte und mach dich auf in die Stadt: Weil sie es leid waren, mit dem faltbaren Ungetüm Stadtplan durch Berlin zu ziehen, entwarfen die Texterin Andrea Bierle und der Grafiker Carsten Kraemer ein Kartenspiel. Rund 150 Ideen im Hosentaschenformat haben sie entwickelt, die „stinknormale Tage“ in Berlin zu „Abenteuern“ machen sollen. „Schrittmacher Berlin“ nennen Bierle und Kraemer ihre Idee. 42 Karten, etwas kleiner als das Skatblatt, auf denen sie Berlin nach Themen präsentieren.

Da ist die Karte „Tapetenwechsel“, auf deren Vorderseite ein rosa Nierentischchen prangt. Auf der Rückseite finden sich fünf Vorschläge für Wohnungsbesichtigungen. Ins Zimmer der „Großbürger“ im Panke Museum oder in ein „Altfreak“-Zimmer im Kreuzbergmuseum, das zeigt, wie die Kommunen anno 1968 hausten. Zur Loft-Besichtigung am Hackeschen Markt muss man sich anmelden. Auf anderen Karten gibt es die „Märchenstunde“ für den Romantiker, „Menügänge“ für den Hungrigen, die „Stilfrage“ für Architketurbegeisterte oder das „Trostpflaster“ für den, der diese Stadt satt hat: die Stummfilmstunde im Kino Babylon etwa. Einziger Haken bei der Taschenspielerei: Der Ortsunkundige muss weiterhin den Stadtplan nutzen, denn Wegbeschreibungen fehlen auf den Schrittmachern.

Der „Schrittmacher Berlin“ kostet 12,80 Euro und ist in Museumsshops, einigen Buchläden oder unter www.schritt-macher.com erhältlich.

Dirk Becker

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