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Zaun

© dpa

Mittelalter-Fund: Tümpel konserviert 600 Jahre alten Gartenzaun

In der Innenstadt von Paderborn ist ein komplett erhaltener Gartenzaun ausgegraben worden, der aus dem Spätmittelalter stammt. Außerdem wurden dort Überreste von 150 einzelnen Schuhen gefunden.

Die Überreste eines mittelalterlichen Gartenzauns haben Archäologen in der Innenstadt von Paderborn entdeckt. Schlick und Modder eines früheren Teichs haben das fragile Holzgebilde 600 Jahre lang bis auf den heutigen Tag erhalten, teilte ein Sprecher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit. Ein Paderborner Handwerker des Spätmittelalters hatte den Gartenzaun aus bis zu 50 Zentimeter langen Holzpfosten gebaut, die mit dicht geflochtenen Weidenruten fest verbunden waren.

Normalerweise tauchen bei Ausgrabungen Holzobjekte und Fundstücke aus anderem organischen Material nur aus den Tiefen der Latrinen auf. "Der kleine Tümpel ist deshalb ein echter Glücksfall", freut sich der Paderborner Landschaftsverbands-Archäologe Sven Spiong. Der Zaun, der einst das Grundstück eines Kaufmanns umgeben hat, sei auf über sieben Metern erhalten gewesen.

In dem Tümpel seien auch die ledernen Reste von über 150 einzelnen Schuhen gefunden worden, sagte der westfälische Archäologe: "Paare waren leider nicht dabei." Einmal im Monat können die Bürger Paderborns nun bei einer öffentlichen Führung ihren mittelalterlichen Vorfahren ganz ungeniert über den Zaun schauen. (jvo/dpa)

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