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Kultur: Twin Towers für Mainhattan

Coop Himmelblau baut Frankfurter EZB-Sitz

Sie galten als die jungen Wilden, die Revoluzzer und Rock’n’Roller der Architekturszene und sollen nun den Hauptsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main bauen: Das Wiener Architektenteam Coop Himmelb(l)au gewann im Februar 2004 den renommiertesten ArchitektenWettbewerb des vergangenen Jahres und hat am gestrigen Donnerstag nun auch den Zuschlag für die Realisierung erhalten.

Twin Towers für Mainhattan: Zwei ineinander verschlungene, 184 Meter hohe Türme mit einem gläsernen Atrium sieht der kühne Entwurf vor. An die Seite des Wolkenkratzers mit seinen wie aus dem Lot geratenen Trapezformen stellt Coop Himmelb(l)au einen groundscraper, einen „Bodenkratzer“; die denkmalgeschützte Großmarkthalle von 1928 dient künftig als Besucher- und Konferenzzentrum. Die Fertigstellung ist bis 2009 geplant. Dann soll das neue Domizil am Mainufer im Frankfurter Osten 2500 Arbeitsplätze beherbergen, auf dem mehr als 100000 Quadratmeter großen Gelände der bisherigen Großmarkthalle. Derzeit sind die rund 1300 Mitarbeiter der Zentralbank auf drei Standorte im Bankenviertel verteilt. Die Höhe der Baukosten wurde bislang nicht genannt.

In Deutschland sind die Dekonstruktivisten mit einem 1998 eröffneten Multiplex-Kino in Dresden vertreten; in München entsteht gerade ihr Erweiterungsbau für die Akademie der Bildenden Künste. Mit seinen Frankfurter Plänen hat sich das Büro gegen zwei weitere Teams durchgesetzt: gegen ASP Schweger Assoziierte aus Berlin, das eine hohe Himmelsbrücke („Skybridge“) vorsah, und gegen die Hochhaus-Scheiben des Teams 54f Architekten/Hamzah & Yeang aus Darmstadt und Malaysia. Die Zentralbank hatte alle drei gebeten, ihre Wettbewerbs-Entwürfe zu überarbeiten. Tsp/dpa

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