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Unesco: Limes jetzt Welterbe

Mit einem Festakt in Aalen ist der römische Grenzwall Limes in die Liste der Welt-Erbestätten aufgenommen worden.

Aalen - Während des Festaktes nahmen Regierungsmitglieder aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz die Ernennungsurkunden der Unesco entgegen. Die Regierungen der vier Länder, durch deren Gebiet die Überreste des römischen Grenzwalls verlaufen, hatten den Aufnahmeantrag gemeinsam erarbeitet und eingereicht.

Das Welterbe-Komitee der Unesco hatte im Juli 2005 die Aufnahme der Überreste des Obergermanisch-Raetischen Limes in die Weltkulturerbe-Liste beschlossen. Der Limes, mit dem das Römische Imperium seit dem ersten Jahrhundert seine Nordgrenze zu Germanien schützen wollte, führte einst von Koblenz am Rhein bis nach Regensburg an der Donau und war insgesamt rund 550 Kilometer lang. Zeitweise bewehrten annähernd 900 Wachtürme und 120 Kastelle das Bollwerk, das zum Teil als Mauer und teilweise als Holzpalisade ausgeführt war.

Die Urkunden wurden vom Staatsminister im Auswärtigen Amt, Günter Gloser (SPD), überreicht. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) nahmen die Papiere persönlich entgegen. Für Bayern nahmen Innenminister Günter Beckstein (CSU) und für Hessen der Wissenschafts-Staatssekretär Joachim-Felix Leonhard an dem Festakt teil. Oettinger sprach von einem «großen Tag». Der Limes erhalte damit die ihm gebührende internationale Anerkennung.

Der Geschäftsführer der Deutschen Limeskommission, Andreas Thiel, sprach sich derweil gegen Ausgrabungen an dem römischen Grenzwall aus. Diese seien nichts anderes als eine dokumentierte Zerstörung, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Auch den Nachbau einzelner Elemente wie zum Beispiel Wachtürme lehnte er ab. Bei der Unesco habe man sich verpflichtet, das Original zu zeigen. Die Museen und Wanderwege sollten so gestaltet werden, dass der Besucher unter Anleitung das Original erklärt bekomme. (tso/ddp)

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