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Unesco-Welterbe: Galapagos-Inseln auf "rote Liste" gesetzt

Die Unesco hat die Galapagos-Inseln im Ostpazifik auf die Liste des bedrohten Welterbes gesetzt. Auch auf die "Liste des besonders gefährdeten Welterbes" kam der Nationalpark von Niokolo-Koba im westafrikanischen Senegal.

Die Unesco hat die Galapagos-Inseln im Ostpazifik auf die Liste des bedrohten Welterbes gesetzt. Die Inseln vor der Küste von Ecuador mit ihren einzigartigen Tieren und Pflanzen wie den berühmten Riesenschildkröten seien "durch eindringende Arten, Tourismus und wachsene Einwanderung gefährdet", erklärte das in Christchurch in Neuseeland tagende Welterbe-Komitee der  Unesco. Gleichfalls auf die "Liste des besonders gefährdeten Welterbes" kam der Nationalpark von Niokolo-Koba im westafrikanischen Senegal.

Das Savannen-Gebiet droht seine Bedeutung durch Wilderei und ein Staudamm-Projekt am Fluss Gambia zu verlieren. Die Galapagos-Inseln und ihr Meeresreservat tausend Kilometer vor Ecuador waren 1978 der erste Ort, der als Welterbe auf die  Unesco-Liste gesetzt worden war. Neben den Schildkröten mit bis zu 90 Zentimeter langen Panzern gibt es auf dem Archipel unter anderem auch einmalige Leguan- und Seebären-Arten. Der Forscher Charles Darwin hatte bei seinen Reisen im 19. Jahrhundert auf den Galapagos-Inseln wichtige Erkenntnisse für seine Evolutionstheorie gewonnen - unter anderem durch die Beobachtung der später nach ihm benannten Darwin-Finken.

Die Öffentlichkeit für Erhalt der Inselgruppe gewinnen

Auf der aus Vulkanen entstandenen Inselgruppe leben rund 20.000 Einwohner. Die Wirtschaft ist stark von Fischerei und dem Tourismus geprägt, immer wieder gibt es deshalb Konflikte mit dem Naturschutz. Die "unkontrollierte Entwicklung des Tourismus" sei eines der Hauptprobleme, erklärte das Komitee in einer am  Unesco-Sitz in Paris verbreiteten Erklärung. "Die Zahl der Tage, die Passagiere von Kreuzfahrtschiffen dort verbringen, ist in den vergangenen 15 Jahren um 150 Prozent gestiegen", erklärte das Welterbe-Komitee. "Dadurch aber nehme auch die Einwanderung und der Verkehr zwischen den Inseln zu."

Dies trage zudem zur Verbreitung von Arten auf den Inseln bei, die das dortige ökologische Gleichgewicht in Gefahr brächten. Als weitere Bedrohung nennt die  Unesco den illegalen Fischfang. Mit der Aufnahme in die "rote Liste" des Welterbes will die  Unesco die internationale Öffentlichkeit für den Erhalt der Inselgruppe mobilisieren. Gleichzeitig erhält Ecuador die Möglichkeit, Gelder aus dem Welterbe-Fonds zu beziehen. Schon im April hatte die Regierung in Quito die Inselgruppe per Dekret zum ökologischen Risikogebiet erklärt. Damit sollen Tourismus und Ansiedlung auf den Inseln beschränkt werden.

Bedrohte Tierwelt im Senegal

Anlass war die Drohung der  Unesco, den Inseln den Status als Welterbe nicht zuzusprechen. Auch im Niokolo-Koba-Parks im Südosten des Senegal sei ein großer Tierreichtum bedroht, erklärte die  Unesco. Sie verwies dabei auf die Elen-Antilope als weltweit größte Antilope sowie Schimpansen, Löwen, Elefanten, Vögel und Reptilien. Das Staudamm-Projekt bedrohe die Prärien, die bisher regelmäßig überflutet würden. Ohne diese Bewässerung sei die bisherige Tierwelt gefährdet. Der Park steht seit 1981 auf der Welterbe-Liste. Auf ihr befinden sich insgesamt 830 Orte in 139 Ländern. Das Welterbe-Komitee wird in den nächsten Tagen über die Aufnahme von 45 weiteren Natur- und Architektur-Stätten entscheiden. (mit AFP)

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