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Sammelantrag. Sieben Ländern haben gemeinsam Bauten des Architekten Le Corbusier für die Welterbeliste nominiert. Unter anderem ist sein Haus in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung dabei.

© dpa

Unesco-Welterbeliste: Deutschland will mit Le Corbusier auf Welterbeliste

Sieben Länder stellen einen Sammelantrag, damit Le Corbusiers Bauten auf die Welterbeliste kommen. Deutschland ist mit der Stuttgarter Weissenhofsiedlung dabei.

Von diesem Sonntag an tagt das Unesco-Welterbekomitee, diesmal in Istanbul: Dieses Jahr hoffen 29 Orte weltweit auf die begehrte Aufnahme in die Liste von Welterbestätten. Deutschland ist nur mit einer Bewerbung dabei: Zwei Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung sind Teil eines gemeinsamen Antrags von insgesamt sieben Ländern, die das Werk des schweizerisch-französischen Architekten und Stadtplaners Le Corbusier (1887–1965) gewürdigt wissen wollen. Der Deutschen Unesco-Kommission in Bonn zufolge ist mit einer Entscheidung zwischen dem 15. und 17. Juli zu rechnen.

Bereits zweimal ist der internationale Antrag abgelehnt worden, an der überarbeiteten Form haben sich jetzt Staaten aus drei Kontinenten beteiligt. Betont wird die herausragende Bedeutung Le Corbusiers für die Architektur des 20. Jahrhunderts, sein Werk sei Zeugnis für die Globalisierung der Moderne. Im Ganzen wird eine Serie von 17 Gebäuden in Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan und der Schweiz vorgeschlagen. Durch die Beteiligung Indiens mit Hauptwerken des Architekten in Chandigarh liegt dem Welterbezentrum in Paris damit erstmals ein weltumspannender Antrag vor. Le Corbusiers Entwurf für die Stuttgarter Häuser stammt aus dem Jahr 1927. Die Weissenhofsiedlung umfasste ursprünglich 33 Häuser, heute sind noch elf im Original erhalten. 17 Architekten, darunter Le Corbusier und Walter Gropius, waren daran unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe daran beteiligt.

Außerdem sind für die Unesco-Liste unter anderem die antike Stätte von Philippi in Griechenland, die Neandertaler-Höhlen von Gibraltar und die Megalithgräber „Dólmenes de Antequera“ in Spanien nominiert. Erstmals als Bewerber dabei sind der Inselstaat Antigua und Barbuda sowie die Föderierten Staaten von Mikronesien. Sie möchten die Marinewerft „Nelson’s Dockyard“ auf Antigua und die archäologische Stätte Nan Madol, ein zeremonielles Zentrum in Ostmikronesien, zum Welterbe erklären. Wie in den Vorjahren kommt auch 2016 das gefährdete Welterbe auf die Agenda, etwa die Erhaltung der sechs syrischen Stätten. Dazu gehören die vom Bürgerkrieg stark zerstörte Altstadt von Aleppo und die teils zerstörte antike Oasenstadt Palmyra.dpa

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