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Stimmungsvoll. Das Spiel „Assassin's Creed: Odyssey“ bietet eine antike Welt, in der sie sich als Heldin austoben können.

© Ubisoft

Urlaub in virtuellen Welten: Wie Videospiele in der Isolation helfen können

In Zeiten der Quarantäne lohnen sich Ausflüge in digitale Welten. Sie machen die Wände der Wohnung etwas transparenter. Ein Abstecher nach Digitalien.

Stellen Sie sich vor, sie sind auf einer einsamen Insel. Sie hören nur das Rauschen des Meeres und der Bäume. Die Vögel zwitschern, alle Pflanzen sprießen, die Sonne scheint milde – und sie haben nichts anderes zu tun, als Rätsel zu lösen.

Verabschieden sollten Sie sich nur von der Idee, dass die Sonne ihr Gesicht wärmt und der Wind ihnen durchs Haar weht. Denn es handelt sich um ein Videospiel: „The Witness“ heißt es und könnte gerade jetzt ein Ausweg aus dem Grau des Alltags sein.

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Sozialer Abstand, Quarantäne, Isolation – das sind aufgeladene Begriffe, die Angst machen. Zurecht, kann länger anhaltende Einsamkeit doch zu psychischen Problemen führen. Videospiele aber können in dieser Zeit, zumindest kurzfristig, helfen. Mit ihren virtuellen Welten schaffen sie Räume, durch die die Wände der Wohnung etwas transparenter werden.

In „The Witness“ etwa betreten die Spieler eine Insel, auf der sie merkwürdige Schilder und Symbole finden. Ihre Aufgabe ist es, diese zu entschlüsseln. So stehen sie vor diesen Schildern und lernen die Sprache der Insel, lernen, welche Symbole welches Verhalten verlangen. Irgendwann erkennen sie die Symbole dann in der Natur selbst. Im Schatten eines Baumes etwa, oder in der Form eines Gitters, das ihnen den Weg versperrt. Und in einem der schönsten Rätsel gilt es, das Vogelgezwitscher zu dechiffrieren, das über ihren Köpfen klingt.

„The Witness“ schafft es eine eigene, in sich kohärente Welt zu kreieren, die die Möglichkeit bietet, dieser Welt gedanklich zu entkommen. Die Rätsel sind fordernd, durch das Ambiente, in das sie gebettet sind, aber auch beruhigend, geradezu meditativ. Alleine das Begehen dieser bunten Insel kann bewirken, dass sich auch die Stimmung der Spieler aufhellt.

Antike zum Austoben

Etwas weniger farbenfroh, dafür aber äußerst spannend, geht es in einem „Open World“-Spiel wie „Assassin's Creed: Odyssey“ zu. Angesiedelt ist es im antiken Griechenland, die Spieler übernehmen die Rolle einer Heldin und eines Helden, sie bereisen die Welt zu Fuß, auf einem Pferd oder sogar per Schiff. Dabei folgen sie einer interessanten Geschichte um Familie, Verschwörung und Verrat.

Vor allem aber schafft „Assassin's Creed: Odyssey“ es, den Spielern eine antike Welt zu bieten, in der sie sich austoben können. Ob sie nun als Krieger unterwegs sein wollen, Rätsel lösen oder schlicht die detaillierte und teils beeindruckende Spielwelt des antiken Griechenlands betrachten wollen.

Und sollten Kinder dabei sein, kann das Spiel auch in den „Discovery Mode“ umgeschaltet werden, der alle Gegner entfernt und die Welt friedlich erkunden lässt. Vielmehr bietet es sogar historische Einblicke in die damalige Welt, erarbeitet von Historikern, Architekten und Archäologen.

Stilisierte Grafik und rauschende Beats

Etwas weniger gigantisch wird es, wenn man statt des großen Bildschirms lieber das Smartphone zur Hand nimmt. Auch hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Isolation kurz zu verlassen. Etwa mit „Sayonara Wild Hearts“, das im Service von „Apple Arcade“ inbegriffen ist.

Dabei handelt es sich um eine künstlerische Mischung aus vielen verschiedenen Genres. Musikspiel, Rennspiel, Geschicklichkeit. In einem Strom aus stilisierter Grafik und einem treibenden Beat rauschen die Spieler von Level zu Level, eilen von Motorradrennen zu einem Flug durch die Luft hin zu dem Versuch, im Takt der Musik Objekten auszuweichen.

„Sayonara Wild Hearts“ ist wie ein Rausch, der die Gedanken so sehr fesselt, dass das Hier und Jetzt kurz zur Nebensache wird.

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Eine der größten Stärken von Videospielen dürfte es sein, Menschen miteinander zu verbinden, auch wenn sie nicht am gleichen Ort sind. Viele Onlinespiele ermöglichen es, Gespräche mit anderen Menschen zu führen, die womöglich tausende Kilometer entfernt leben. Oder aber man verabredet sich mit Freunden oder Familie und spielt zusammen. Dieser soziale Aspekt von Games wird gerne vergessen, kann aber gerade in diesen Zeiten sehr hilfreich sein.

„Rocket League“ etwa ist eine Mischung aus Renn- und Fußballspiel. Genau genommen sind es Rennautos, die einen Ball ins gegnerische Tor befördern müssen. Das Spielprinzip ist simpel, der Spaß kann aber groß sein, wenn Freunde oder Fremde sich gegenseitig den Ball abnehmen wollen und mit großer Eleganz ins Tor befördern.

Das Videospiel als Lagerfeuer

Hearthstone“ wiederum ist ein Kartenspiel, das online gespielt wird und die gesamte Konzentration der Spieler verlangt. Da, wo die Karten nicht mehr im realen Leben auf den Tisch gekloppt werden können, ermöglicht ein solches Spiel, die Erfahrung online fortzusetzen.

Und schließlich bietet ein „Stardew Valley“ die gediegene Möglichkeit, zusammen die eigene virtuelle Farm zu pflegen. Das Feld muss bestellt werden, Obstbäume gepflanzt und die Tiere gefüttert. Das alles präsentiert sich in einer minimalistischen Grafik, die dennoch vor Details nur so strotzt.

Vielleicht können wir diese Zeit nutzen, um das Videospiel als eine Art Lagerfeuer neu zu entdecken, um das herum man sich versammeln kann, um ein paar schöne Stunden zu verbringen. Eltern zusammen mit ihren Kindern, Menschen über Online-Sprachchats oder jemand alleine vor dem Bildschirm, der dennoch gerade ein kleines Abenteuer erlebt – bis sich die Türen dann wieder öffnen.

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