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Ralf Rothmann lebt als Schriftsteller in Berlin.

© H. Steinweg/Suhrkamp Verlag

Uwe-Johnson-Preis: Ralf Rothmann erhält den renommierten Uwe-Johnson-Preis

Sein Buch "Der Gott jenes Sommers" hat die Jury überzeugt: Der in Berlin lebende Schriftsteller Ralf Rothmann wird mit dem Uwe-Johnson-Preis ausgezeichnet.

Der in Berlin lebende Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den Uwe-Johnson-Preis 2018 für sein Buch „Der Gott jenes Sommers“. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung soll im September in Berlin übergeben werden, teilten die Stifter des Preises mit. Der Roman erschien in diesem Jahr im Suhrkamp Verlag Berlin. Er erzählt das Leben einer 13-Jährigen, die 1945 mit Mutter und Schwester aus dem bombardierten Kiel fliehen muss. "Eine Geschichte von früher Verlorenheit, von dennoch wie innerlich leuchtenden Gestalten, die sich auf der Nachtseite des Wirklichen herumtreiben", hieß es in Steffen Richters Rezension im Tagesspiegel.

Im Gesamtwerk Rothmanns spiele die „unbestechliche Erinnerungsarbeit“ eine zentrale Rolle, urteilte die Jury. Der 65-Jährige zeige, dass Krieg nicht allein Tod und Verletzung, Entbehrung und Angst oder die Sorge um die Angehörigen bedeutet. Er beschreibe, wie der Krieg die Seele angreife und die „ethische Sicherheit“ des einzelnen bedrohe. "Der Gott jenes Sommers", gewissermaßen die Fortsetzung von Rothmanns Kriegsroman "Im Frühling sterben", wurde von der Jury aus mehr als 100 Texten ausgewählt.

Der Preis wird von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft (Neubrandenburg), der Kanzlei Gentz und Partner Rechtsanwälte (Berlin) und dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg verliehen, die die Auszeichnung im jährlichen Wechsel mit einem Förderpreis vergibt.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen Christa Wolf und Walter Kempowski

Der Johnson-Preis fördert deutschsprachige Schriftsteller, in deren Schaffen sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik finden. Uwe Johnson (1934-1984) gilt als Schriftsteller der beiden Deutschland. Er wuchs im mecklenburgischen Güstrow auf und studierte in Rostock. 1959 zog er nach West-Berlin, später nach New York. Zu seinen wichtigsten Werken gehört der Roman „Jahrestage“. Zu den Preisträgern der 1994 erstmals verliehenen Auszeichnung zählen Christoph Hein, Christa Wolf, Uwe Tellkamp, Joochen Laabs und Walter Kempowski. dpa/Tsp

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