zum Hauptinhalt

Kultur: Verdi vidi vici: Von Berlin bis Monte Carlo

Am Wochenende beginnen die Berliner Opernhäuser mit ihrem Verdi-Festival, das bis zum 24. Februar einen Cocktail aus Wiederaufnahmen alter Produktionen und zwei Neuinszenierungen ("Otello" an der Staatsoper, "Rigoletto" an der Komischen Oper) bieten.

Am Wochenende beginnen die Berliner Opernhäuser mit ihrem Verdi-Festival, das bis zum 24. Februar einen Cocktail aus Wiederaufnahmen alter Produktionen und zwei Neuinszenierungen ("Otello" an der Staatsoper, "Rigoletto" an der Komischen Oper) bieten. Wie aber gedenkt man in anderen Musikmetropolen des 100. Todestages des wohl berühmtesten italienischen Komponisten? Eine kleine Übersicht nach Gusto.

Frankfurt/Main: Die "Verdi-Festtage" der Oper locken mit Christoph Marthalers Inszenierung der "Luisa Miller" (17., 24. 2., 2. 3.) und einem konzertanten "Attila" mit Roberto Scandiuzzi und Renato Bruson unter Chefdirigent Paolo Carigniani (18. 2.).

München: Mit einem neuen "Falstaff" krönt die Bayerische Staatsoper ihre Verdi-Woche (16.-28. 1.). An allen zwölf Abenden steht Maestro Zubin Mehta persönlich am Pult, statt des erkrankten Bryn Terfel gibt Bernd Weikl den weinseligen Sir John, als Eboli in "Don Carlos" schmiedet die junge Nadja Michael bitterböse Ränke, Vladimir Bogachov und Barbara Frittoli geben das tragische Liebespaar Otello-Desdemona. Zum Triumphmarsch in David Pountneys "Aida"-Inszenierung trägt der Chor die gewohnten Schaufensterpuppenleichenteile über die Bühne - und die Tenor-Partie im Requiem singt Andrea Bocelli.

Mailand: Die Scala präsentiert 2001 zehn Verdi-Opern, so viele verschiedene wie die drei Berliner Opernhäuser zusammen. Riccardo Muti dirigiert "Macbeth", "Traviata", "Ballo in Maschera", "Rigoletto", "Otello" und "Falstaff", dazu kommen Gastspiele aus St. Petersbrg ("Macht des Schicksals"), München ("Luisa Miller"), Wien ("Jerusalem") und Parma ("Un giorno di Regno").

Wien: Vom 8. bis 31. Jänner feiert die Staatsoper Verdi mit 12 Inszenierungen aus dem reichhaltigen Repertoire. Fabio Luisi dirigiert "Stiffelio", "Jerusalem", "Maskenball" und "Traviata", Paolo Carigniani steht bei "Ernani", "Trovatore" und "Sizilianische Vesper" am Pult. Neil Shicoff singt die Titelrolle in "Don Carlos", Waltraud Meier und Maria Guleghgina geben der "Aida" Glanz, Jose Cura mordet als "Otello".

Tallinn: Selbst die kleine estnische Kapitale stellt ein eigenes Verdi-Festival auf die Beine. Nach einer Neuproduktion des "Macbeth"(19. .1.) werden "La Traviata", "Aida", "Nabucco", "Don Carlo" und das Requiem gespielt.

Monte Carlo: Mit einer Neuproduktion des "Troubadours" versucht das kleine Opernhaus, an goldene Zeiten anzuknüpfen: Wo einst Caruso und Battistini sangen, werden sich diesmal Leo Nucci und Roberto Alagna um die Hand der Leonora Dimitra Theodossiou streiten (8.,11., 14. u. 16. 3.).

Paris: Wie zu erwarten, setzt die Bastille-Oper zum Gedenkjahr Verdis französischen "Don Carlos" aufs Programm: Staatsopern-Bass René Pape trauert als König Philipp seiner Elisabeth Marina Mescheriakova nach, die sich auch durch die Intrigen, die Olga Borodina als Eboli spinnt, nicht von ihrer Liebe zu Sergej Larins Carlos abhalten lässt (16. 3. -7. 4.). Das kleinere Chatêlet hält mit einem konzertanten "Otello" dagegen: Unter Leitung von Myun-Whun Chung wird Anthony Michaels-Moore alles tun, um José Curas Eifersucht anzustacheln und Karita Mattila ins Verderben zu stürzen (26. u. 29. 3., 1. 4.).

Brüssel: Der rasende Mohr treibt auch an der Opéra "La monnaie" sein Unwesen. Richard Margison leiht ihm die Stimme, Susan Chilcott verliert ihr Taschentuch, und Chefdirigent Anthony Pappano sorgt dafür, dass Willi Deckers Inszenierung zum echten Verdi-Krimi wird (7.-25. 2.).

Zur Startseite