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Versteigerung: Christie's erwartet Rekordpreis für Bacon-Werk

Für eine Jahrzehnte lang "unsichtbare" Porträtstudie des englischen Malers Francis Bacon von Papst Innozenz X. wird bei einer Versteigerung in London ein Rekordpreis erwartet.

London - Der geschätzte Mindestpreis für das Bild "Study for Portrait II", das seit 1963 nicht mehr öffentlich gezeigt wurde, liegt nach Angaben des Auktionshauses Christie's bei etwa zwölf Millionen Pfund (18,5 Millionen Euro) - weit mehr als je für ein Bacon-Werk bezahlt wurde.

Das Porträt von 1956 gehört zu einer Serie von Bildern, zu der sich Bacon (1909-1992) durch das Gemälde "Bildnis Papst Innozenz X" inspirieren ließ, das Diego Velazquez 1649/50 schuf. Der Brite, der nie eine professionelle künstlerische Ausbildung bekam, sondern immer Autodidakt blieb, war von dem Werk des spanischen Barockmalers so fasziniert, dass er es immer wieder zum Thema nahm. Bacon gestaltete den Papst mit weißen Pinselhieben in eine mit Angst und Schrecken erfüllte Grimasse.

Seltene Gelegenheit

"Study for a Portrait II" ist das zweite von zwei derartigen Papstbildern, die Bacon im Herbst 1956 schuf. Kunstexperten gehen davon aus, dass das Werk erneut in private Hände kommt, so dass die Christie's-Auktion von Nachkriegs- und zeitgenössischer Kunst am 8. Februar in London eine seltene Gelegenheit ist, bei der das Werk öffentlich gezeigt wird.

"Es ist das bedeutendste Bild aus Bacons Papst-Serie, das seit langer Zeit auf den Markt kommt", sagte Christie's-Experte Pilar Ordovas. Der bisherige Rekordpreis für ein Bacon-Werk wurde im November 2006 bei Sotheby's in New York erzielt, als ein Bieter für "Version No. 2 of lying figure with hypodermic syringe" 15 Millionen Dollar zahlte (11,5 Millionen Euro). (tso/dpa)

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