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Charlotte Knobloch empfindet die Auktion von Hitlers Privatsachen als geschmacklos.

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Versteigerung von Hitlers Privatsachen in München: Fragwürdiger Umgang mit Geschichte

Die Israelitische Kultusgemeinde will die geplante Versteigerung von Habseligkeiten Adolf Hitlers und Hermann Görings rechtlich prüfen lassen.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, fordert eine rechtliche Prüfung der geplanten Versteigerung von Adolf Hitlers und Hermann Görings Habseligkeiten. "Diese Auktion ist nicht nur geschmacklos. Sie zeugt vor allem von einem mehr als merk- und fragwürdigen Umgang mit unserer Geschichte“, sagte Knobloch der Münchner Abendzeitung. "Man sollte schon prüfen, inwieweit sich solche kommerzielle Sensationsgier, das Geschäft mit dem Führer- und Nazikult, juristisch verhindern lässt." Bei der Kultusgemeinde hieß es dazu, es müsse auch geprüft werden, "ob das unserer politischen Kultur entspricht" - nicht zuletzt angesichts von Hitlergruß und Reichskriegsflagge auf Fanmeilen bei der Fußball-Europameisterschaft.

Versteigerung von Hitlers und Görings Privatsachen am 18. Juni

Das Münchner Auktionshaus Hermann Historica hat die Versteigerung angeblich persönlicher Gegenstände von Adolf Hitler und Hermann Göring für den 18. Juni angekündigt. Sie sollen demnach aus der Sammlung des US-Arztes John K. Lattimer stammen, der während der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse für die medizinische Versorgung der Angeklagten verantwortlich war. Die Sammlung umfasst nach Angaben des Auktionshauses auch den Messingbehälter für die Blausäure, mit der sich Göring kurz vor seiner geplanten Hinrichtung in Nürnberg umbrachte, den Richterhammer sowie Röntgenaufnahmen Hitlers und Untersuchungsberichte nach dem Attentat vom 20. Juli 1944. dpa

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