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Chris Dercon.

© AFP/Tobias Schwarz

Volksbühne: Dercons Vertrag läuft bis Dezember: "In gegenseitigem Einvernehmen"

Nach seinem Abgang als Volksbühnen-Chef haben jetzt Ex-Intendant Chris Dercon und Kultursenator eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht

Berlins Kultursenator Klaus Lederer und Volksbühnen-Chef Chris Dercon, dessen Arbeit seit dem 12. April ruht, haben in einer gemeinsamen Erklärung Details zum vorzeitigen Ende von Dercons Intendanz bekanntgegeben. Der Dienstvertrag wird zum 31. Dezember 2018 beendet, darauf habe man sich einvernehmlich geeinigt, heißt es darin. Bis dahin erhält Dercon weiter „die vereinbarte Vergütung“, heißt es in der Erklärung, die insgesamt fünf Punkte umfasst. Die wechselseitigen vertraglichen Beziehungen der Vertragsparteien seien damit dann beendet. Beide Parteien legen außerdem Wert auf die Feststellung, dass das Aus für Dercon „im Wesentlichen der Notwendigkeit eines konzeptionellen Neuanfangs und nicht der aktuellen finanziellen Situation der Volksbühne geschuldet ist“.

Von einer Abfindung über die Weiterzahlung des Gehalts bis zum Jahresende hinaus ist nicht die Rede. In Punkt 5 heißt es lapidar, man werde „keine weiteren Presseerklärungen zur Beendigung dieses Vertragsverhältnisses abgeben“.

Der Belgier Chris Dercon, der sich unter anderem als Direktor der Londoner Tate Modern einen Namen machte, hatte zu Beginn dieser Spielzeit die Nachfolge des langjährigen Volksbühnen-Chefs Frank Castorf angetreten und sah sich von Anfang an mit scharfer Kritik aus der Berliner Kulturszene konfrontiert. Vor allem aus den Reihen den Castorf-Fans, zu denen auch Lederer zählt. Nach siebenmonatiger Amtszeit hatte Dercon sich vergangene Woche mit Lederer getroffen, man einigte sich auf ein vorzeitiges Aus. Der Kultursenator hat zudem inzwischen erklärt, er wolle sich mit der Suche nach einem Nachfolger Zeit lassen. Interimschef ist der designierte Volksbühnen-Geschäftsführer Klaus Dörr. Tsp

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