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Das Volkstheater Rostock kämpft um sein Überleben, wie auch andere Bühnen in Norddeutschland und der Provinz.

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Volkstheater Rostock: Rostocker Theater fürchtet Aus nach Sparbeschlüssen

Der Streit geht weiter: Nach heftigen Diskussionen um Intendant Latchinian geht es beim Volkstheater Rostock jetzt wieder ums knappe Geld.

Das Volkstheater Rostock ist nach Ansicht von Aufsichtsratschefin Eva-Maria Kröger in Existenzgefahr, sollten die Sparmaßnahmen der Stadt wie geplant durchgesetzt werden. Das von der Theater-Geschäftsführung vorgelegte Papier zur Umsetzung der Sparbeschlüsse bestätige schlimmste Befürchtungen, sagte Kröger am Dienstag.

Der Kalkulation des Volkstheaters zufolge würde sich das Defizit bis 2020 auch durch Kostensteigerungen um rund 4,6 Millionen Euro erhöhen, 90 der 270 Stellen seien gefährdet. „Am Ende des Prozesses steht kein Betrieb mehr, der arbeits- und überlebensfähig ist, dann kann man das Theater zumachen“, so Kröger. Derzeit bekommt das Theater einen Zuschuss von 16,6 Millionen Euro von Stadt und Land.

Zuletzt hatte das Volkstheater wegen eines IS-Vergleichs von Intendant Latchinian Schlagzeilen gemacht

Wie aus dem Papier hervorgeht, müssten in den kommenden zwei Jahren nicht nur die Sparten Musik- und Tanztheater komplett geschlossen werden. Das Ensemble für das Schauspiel würde künftig auf sieben feste Darsteller schrumpfen. Gleichzeitig würde sich der Gästeetat für das Schauspiel um ein Viertel reduzieren. Dann, so die Theaterleitung, wären nur noch maximal 60 Vorstellungen im Schauspiel möglich, im Schnitt sechs Veranstaltungen pro Monat. Der kaufmännische Geschäftsführer des Volkstheaters, Stefan Rosinski, hofft nun, dass sich alle Beteiligten noch einmal zusammensetzen, um andere Finanzszenarien zu diskutieren.

Das Volkstheater Rostock hatte zuletzt vor allem durch einen erbitterten Streit um den Intendanten Sewan Latchinian Schlagzeilen gemacht. Ihm wurde nach
einem umstrittenen Vergleich der Theaterpolitik des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit Kulturzerstörungen der Terrormiliz Islamischer Staat
fristlos gekündigt. Auf Druck der Rostocker Bürgerschaft berief Oberbürgermeister Roland Methling ihn Mitte Mai wieder ins Amt. Auch andere Bühnen in der Provinz kämpfen seit Jahren ums Überleben. dpa

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