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"Asturias Schaukelstuhl" von Carlos Motta.

© Promo

Von Oscar Niemeyer bis heute: Ausstellung „Brazilian Design“ zeigt über 80 Stücke 

Stühle, Tische und Regale von modernen und zeitgenössischen brasilianischen Designern: Die kann man sehen auf einer großen Ausstellung, die noch bis zum 5. Mai kostenlos zu sehen ist.

Brasilien ist bekannt für seinen Zauberfußball, für Models, Musiker und seine traumhaften Landschaften. In Charlottenburg kann man jetzt kostenlos auch eine andere Seite des Landes entdecken: Noch bis zum 5. Mai findet in Berlin die bislang größte Ausstellung brasilianischen Designs in Europa statt.

Zu sehen bei „Brazilian Design: Klassiker der Moderne & Zeitgenössische Avantgarde“ sind über achtzig Ausstellungsstücke. Der Besucher bekommt einen guten Überblick über zwei Phasen brasilianischen Designs: Die moderne Phase, beginnend mit den vierziger Jahren, die auch als die „Goldenen Jahre“ bezeichnet werden, sowie die zeitgenössische Phase, die in den späten achtziger Jahren begann.

In Berlin kann man nicht nur Oscar Niemeyers Chaiselongue „Rio“ und das weniger bekannte Gegenstück „Praiana“ sehen, sondern auch Stücke des Begründers der Moderne in Brasilien, Joaquim Tenreiro. Die Ausstellung zeigt etwa seinen dreibeinigen Stuhl aus fünf Edelhölzern. Herausragend ist auch der „Peixe“-Stuhl des Designer-Duos Fernando und Humberto Campana aus gebogenem und gekantetem Stahlblech, die Afrika-Sessel von Rodrigo Almeida aus bunten Kunststoffseilen oder Carlos Mottas Schaukelstuhl aus recyceltem Massivholz. Es gibt auch  Stücke, die noch nie gezeigt wurden, wie ein Sideboard von José Zanine Caldas.

Design, wie man es heute kennt, ist in Brasilien etwas ziemlich Neues, das gibt es erst seit den 1940er Jahren. Aber auch davor experimentierten die Menschen schon mit unterschiedlichen Materialen wie weggeworfenem Abbruchholz von Baumaterialien und Stahlteilen. Die Lust auf einen ungewöhnlichen Material-Mix ist Teil des Volkstemperamentes, meint der Designer Carlos Motta: "Der Brasilianer nimmt das Leben ganz entspannt und das zeigt sich auch in seinen Möbeln."

Brazilian Design: Klassiker der Moderne & Zeitgenössische Avantgarde
23. März bis 5. Mai 2012
im stilwerk Mall & Galerie Zeitlos (Kantstraße 17, Berlin)
Von Montag bis Samstag  von 10 bis 19 Uhr - Kostenlos


Bruna Amaral arbeitet als Gastredakteurin acht Wochen lang für den Tagesspiegel. Sie stammt aus Porto Alegre und ist über das internationale Journalistenaustauschprogramm IJP nach Berlin gekommen. In ihrer Heimat Brasilien schreibt sie für die Tageszeitung Zero Hora.

Bruna Amaral

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