zum Hauptinhalt

Kultur: Vor der Schlacht

Gestern hat der Unterausschuß Theater des Berliner Abgeordnetenhauses in einer nichtöffentlichen Sitzung das Hauhaltskonsolidierungskonzept der Deutschen Oper zur Kenntnis genommen.Nun gibt es verschiedene Arten des Zur-Kenntnis-Nehmens.

Gestern hat der Unterausschuß Theater des Berliner Abgeordnetenhauses in einer nichtöffentlichen Sitzung das Hauhaltskonsolidierungskonzept der Deutschen Oper zur Kenntnis genommen.Nun gibt es verschiedene Arten des Zur-Kenntnis-Nehmens.Ein bloßes Abnicken war es gewiß nicht: Generalintendant Götz Friedrich brauchte erst einmal eine Zigarette, als er aus dem Saal kam, sein geschäftsführender Direktor klammerte sich an den Akten fest.Mehr als der knappe Kommentar, bis zum 30.September solle nun - ganz plangemäß - eine zweite, konkrete Zielvereinbarung zwischen ihm und dem Senat ausgearbeitet werden, war Friedrich jedoch nicht zu entlocken.Berlins Kultursenator Peter Radunski zeigte sich da gesprächiger: Noch sei beispielsweise nicht klar, ob es der Deutschen Oper gelingen werde, 61 Mitarbeiter zum freiwilligen Ausscheiden mit "Goldenen Handschlägen" zu bewegen.Die Summe von 1,9 Millionen Mark, die auf diesem Wege eingespart werden soll, müsse das Opernhaus aber in jedem Fall erbringen, notfalls eben anders.Festgehalten werde trotz der Proteste seitens des Personalrats der Deutschen Oper auch an der Kündigung der Medienpauschale des Orchesters.In Sachen Marketing versprach Radunski, auf eine Zusammenarbeit der drei Berliner Opernhäuser zu dringen.Die scharfe Kritik des Personalrats der Deutschen Oper vor allem in Bezug auf "Defizite im Führungsverhalten" nannte er nachvollziehbar.Auf die vom Landesrechnungshof kritisierte Überbesetzung von Führungspositionen in der Bismarckstraße angesprochen, sagte er: "Wichtiger als die Größe der Leitungsetage ist doch, daß die rechte Hand weiß, was die linke tut.Dies werden wir zukünftig sicherstellen." Also alles klar? Im Gegenteil, denn der heikelste Punkt in Sachen Deutsche Oper stand gestern im Abgeordnetenhaus gar nicht auf der Tagesordnung: In einer der kommenden Sitzungen aber muß der Unterausschuß Theater entscheiden, ob Götz Friedrich tatsächlich die Nachzahlung von 6,5 Millionen Mark erhält, die er seit 1995 für die vom Senat nicht ausgeglichenen Tariferhöhungen fordert.Radunskis Kommentar: "Die Hauptschlacht kommt noch". F.H.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false