Als „Farce“ hat der Dachverband der deutschen Buchbranche den bevorstehenden Prozess gegen die inhaftierte türkische Autorin Asli Erdogan kritisiert. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels verlangte am Dienstag in Frankfurt erneut die Freilassung der Schriftstellerin. Zugleich wurden die Bundesregierung und die EU-Kommission aufgefordert, die Meinungsfreiheit in der Türkei kompromisslos einzufordern.
Die Verhandlung gegen die seit August wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation inhaftierte Erdogan soll am 29. Dezember in Istanbul beginnen. Die Autorin schrieb unter anderem Kolumnen für die per Notstandsdekret geschlossene prokurdische Zeitung „Özgür Gündem“.
Anfang November hatte Asli Erdogan in einem Brief aus der Haft an den Sender Deutsche Welle die Situation in der Türkei als „extrem besorgniserregend“ beschrieben. „Europa unterschätzt die Gefahren des totalen Verlusts der Demokratie in der Türkei“, mahnte die Schriftstellerin.
(dpa)
0Kommentare
Neuester Kommentar