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Kultur: Vorwärts zum Fünf-Jahres-Plan Berlins Kulturpolitiker diskutieren die Opernreform

Der substanziellste Vorschlag kam von der kulturpolitischen Sprecherin der Berliner CDU, Monika Grütters: Wenn die hauptstädtischen Opernhäuser dank der geplanten Strukturreform bald eine größere finanzielle Planungssicherheit bekommen, sollten sie dafür auch bereit sein, um einen Teil der Subventionen zu konkurrieren. Als Gegenleistung für ihre fünfjährigen Zuwendungsverträge haben die Berliner Hochschulen nämlich akzeptiert, dass ein bestimmter Prozentsatz der für den Sektor bereitgestellten Mittel erfolgsabhängig vergeben wird.

Der substanziellste Vorschlag kam von der kulturpolitischen Sprecherin der Berliner CDU, Monika Grütters: Wenn die hauptstädtischen Opernhäuser dank der geplanten Strukturreform bald eine größere finanzielle Planungssicherheit bekommen, sollten sie dafür auch bereit sein, um einen Teil der Subventionen zu konkurrieren. Als Gegenleistung für ihre fünfjährigen Zuwendungsverträge haben die Berliner Hochschulen nämlich akzeptiert, dass ein bestimmter Prozentsatz der für den Sektor bereitgestellten Mittel erfolgsabhängig vergeben wird. Diese Art interner Wettbewerb könnte den Bühnen auch gut tun, findet Grütters.

Bei der auf zwei Kulturausschuss-Sitzungen gestreckten Expertenanhörung im Berliner Abgeordnetenhaus wurde der Vorschlag der CDU-Politikerin allerdings von keinem der Beteiligten aufgegriffen. Viel zu sehr waren die Betroffenen damit beschäftigt, jene Probleme aufzuzeigen, die aus ihrer Sicht das Projekt der Opernstiftung gefährden. Und die Parlamentarier hatten alle Hände voll zu tun, die bis in feinste Verästelungen von Vertrags-, Wettbewerbs- und Tarifrecht ausgreifenden Vorträge nachzuvollziehen. Nach den Mühen beim Studium der Aktengebirge zum Thema Opernreform lagen nun die Mühen der demokratischen Ebenen vor den Abgeordneten: Ob Intendanten oder Geschäftsführende Direktoren, ob Vertreter der Arbeitgeberseite vom „Deutschen Bühnenverein“ oder Gewerkschaftsfunktionäre von ver.di, der Orchestervereinigung, der Genossenschaft der Bühnenbeschäftigten – jeder bekam in den über fünf Stunden Anhörungszeit die Chance, Bedenken und Zweifel zu formulieren. Dabei lief fast jeder Wortbeitrag nach demselben Schema ab: Auf ein Bekenntnis zur prinzipiellen Notwendigkeit einer Strukturreform folgte ein „Ja, aber“, das in den meisten Fällen ziemlich nahe am „Nein“ siedelte.

Eines dürfte dem konzentriert zuhörenden Kultursenator Thomas Flierl bei dem Anhörungsmarathon klar geworden sein. Nur wenn es ihm in den kommenden Wochen gelingt, hinter den Kulissen die diversen, um ihre Pfründe kämpfenden Interessengruppen auf seine Linie einzuschwören, kann es ihm noch gelingen, seinen größten Antagonisten im Senat zugunsten der Opern nieder zu zwingen – Finanzsenator Thilo Sarrazin.

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