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Was machen wir heute?: Den Kopf bedecken

Grau ist der Sommer, und die Berliner sind blass. Auf Sommerfesten erzählen sie sich, wie oft sie heute schon durchgeweicht sind, wo es zu Hause reinregnet und wie man einen Regenschirm halten muss, um Windböen zu trotzen.

Grau ist der Sommer, und die Berliner sind blass. Auf Sommerfesten erzählen sie sich, wie oft sie heute schon durchgeweicht sind, wo es zu Hause reinregnet und wie man einen Regenschirm halten muss, um Windböen zu trotzen.

Immerhin kann man auf diesen Partys feststellen, dass trotz des schlechten Wetters die Luft in den Clubs sehr gut geworden ist. Sogar in kleinen Spelunken, wie der Erdbeer-Bar in Mitte, kann man weit nach Mitternacht tief einatmen, weil Raucher ins niederschlagende Freie verbannt werden. Da ich selbst nie geraucht habe, liegt in der Rauchberichterstattung nicht meine Kernkompetenz. Ich kann aber mitfühlend festhalten, dass sich schon mehrere mir bekannte Raucher erkältet haben.

Aber nicht nur die. Alle könnten ein bisschen Sonne vertragen. Die Einzigen, denen der Regen nichts auszumachen scheint, sind ältere Damen, die demonstrieren, wie man trotz Sturm und Schauer erhobenen Hauptes durch die Stadt kommt: Aus alten Vorräten versorgen sie sich mit durchsichtigen Plastikkopftüchern und bekommen ihre Frisuren unbeschadet über die Straße. Von diesen Köpfchen-Capes gibt es leider noch keine zeitgemäße Neuauflage, was auch deshalb schade ist, weil sie einen interessanten Beitrag zur Kopftuchdebatte liefern könnten.

Bleibt der Regenhut. Elegante Modelle finden sich bei der Hutdesignerin Rike Feuerstein, die ihre Stücke in einem Eckladen neben dem Kino Babylon in Mitte präsentiert. Sie hat schlichte Modelle und echte Hingucker, die allerdings ihren Preis haben. Für Leute, die das Spezielle mögen und nicht so viel Geld ausgeben können, sei dagegen der Fantasy-Laden von Christine Lorenz empfohlen: dort gibt es wunderschöne alte Originalhüte, sogar aus den 30er Jahren, für Preise um die 17 Euro. Allerdings kann man die Stücke nicht probetragen, weil sie nur online zu haben sind. Ehrlich gesagt, sind sie auch viel zu schade, um an einem Regentag getragen zu werden. Britta Wauer

Rike Feuerstein, Rosa-Luxemburg-Str. 28. Christine Lorenz: www.kostuem-kram.de

Britta Wauer

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