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Was machen wir heute?: Schwäne beobachten

Die Umstellung der Uhren auf Normalzeit, also auf die Winterzeit, löst ja immer einen kleinen Schock aus. Es fällt doch verdammt schwer, die für den Sommer geborgte Stunde zurückzugeben.

Die Umstellung der Uhren auf Normalzeit, also auf die Winterzeit, löst ja immer einen kleinen Schock aus. Es fällt doch verdammt schwer, die für den Sommer geborgte Stunde zurückzugeben. Auf einmal dunkelt es erschreckend früh. Da ist man dankbar für jeden Sonnenstrahl, der so einen trüben Novembertag aufhellt.

Am Schlachtensee ist auch nicht mehr viel los, melancholisch liegt er da. Die Spaziergänger machen sich rar, obwohl der Herbst auch jetzt noch die schönsten Farben malt. Rot und golden leuchtet das Laub in der Sonne. Wenn es diesig ist, changieren die Farben in nuancenreich zarten Tönen. Buntes Laub spiegelt sich im See, nur bei Regen nicht, dann schweigt er uns düster an. Auch die Wasservögel scheinen die letzten einigermaßen angenehmen Tage zu genießen. Ein Kormoran hockt reglos auf seinem Ast, der aus dem Wasser ragt, und streckt seinen Schnabel zum Licht. Der schwarze Fischräuber muss die Federn nach der Jagd eigens trocknen. Wie macht er das bloß, wenn es nieselt? Ein Schwanenpaar, das auf dem See zu Hause ist, zeigt sich in Ufernähe, der bräunlich graue Nachwuchs dicht dabei. Haubentaucher und Enten halten sich respektvoll seitab. Kein Laut durchdringt die Stille, und doch passiert etwas wie auf Kommando. Plötzlich rollt der Schwan seinen Hals ein und streckt den Kopf wie zum Mittagsschlaf ins Gefieder, sofort machen es ihm die Schwänin und die Jungen nach. Nach dem Nickerchen wird ausgiebig das Gefieder geputzt. Doch das macht das Familienoberhaupt nicht mit. Eine Weile sieht er den Seinen geduldig zu, dann schwimmt er majestätisch davon, dem anderen Ufer entgegen. Diesmal lassen sich die drei Zeit, ihm zu folgen. Die Rentnerin ist ganz bezaubert von diesem Familienidyll. Faszinierend, wie die Jungen von den Alten fürs Leben lernen, einfach durch Nachahmung ihrer Vorbilder, denkt sie, Vorbilder sind die ganze Erziehung. Fantastisch, wie es in der Natur funktioniert. Brigitte Grunert

Nach dem Rundgang empfiehlt sich für hungrige Spaziergänger ein Besuch der Fischerhütte, täglich ab 10 Uhr geöffnet.

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