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Was machen wir heute?: Sich trauen

Soll man diesen Tag mit dem von Gerüchten umwaberten Datum – 2008 kommt Freitag, der dreizehnte, wirklich nur einmal vor, nämlich heute! – ausgerechnet mit dem positiv besetzten Begriff „Hochzeit“ kombinieren?

Soll man diesen Tag mit dem von Gerüchten umwaberten Datum – 2008 kommt Freitag, der dreizehnte, wirklich nur einmal vor, nämlich heute! – ausgerechnet mit dem positiv besetzten Begriff „Hochzeit“ kombinieren? Um ein Haar hätte ich einen Tagestipp abgegeben, in dem beides vorkommt, nach dem Motto: Heirate am Freitag, dem 13., und Du kannst dir schon einen Anwalt suchen, weil die Sache garantiert danebengeht. Das wollen wir nicht. Freitag der 13. ist ein Tag wie jeder andere, alles, was heute passiert, könnte gestern auch passiert sein oder morgen geschehen, da haben wir schon den 14., das klingt doch ganz zutraulich.

Aber übers Heiraten können wir ja trotzdem reden. Weil: Ich geh in Mitte so für mich hin, und siehe, die Hochzeit kommt mir in den Sinn. Die war ja damals absolut spartanisch, ich glaube, um güldene Ringelein zu erwerben, musste man das Aufgebot oder das „Buch der Familie“ vorweisen, es kann aber auch anders gewesen sein. Jedenfalls war nahe dem Spittelmarkt ein Hochzeitsausstatter, in dem es mehr gab als anderswo. Über 40 Jahre später hatte jemand ein paar Häuser weiter noch einmal diese glänzende Idee. Nun heisst das reich verzierte, würdevolle Gebäude „Hochzeitshaus Berlin“. Es ist „das erste Hochzeitskaufhaus Deutschlands“, und wer in den hohen, feierlichen Räumen auf die freundliche Aufmerksamkeit diverser Hochzeitsverschönerungsmenschen trifft, der beschließt auf der Stelle, sich zu trauen. Alles aus einer Hand und unter einem Dach: Smokings, berauschende Brautkleider mit und ohne Rüschen und Schleppen, schicke Trauringe, Hüte, Fotografen, Gästebücher, Einladungskarten, Tanz, Nia = „Neuromuscular Integrative Action“ (trainiert körperliche und menatale Fitness), dazu Limousinen, so groß, dass man seine Hochzeitsnacht im Vorbeifahren verbringen kann. Am Ende: Rein in die Gertraude, ins hübsche Restaurant an der Gertraudenbrücke. Nun traut euch mal schön! Lothar Heinke

- Hochzeitshaus Berlin, Gertraudenstr. 10-12,

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