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Kultur: „Was meinst du, Matt?“

Robert De Niro gibt diplomatisch Auskunft über seinen CIA-Film „The Good Shepherd“

Ausnahmezustand im Grand Hyatt, explosive Stimmung vor dem Saal der Pressekonferenzen. Robert De Niro seit fast einer halben Stunde überfällig, Raum total überfüllt, sogar auf den Mülltonnen sitzen sie. Gedränge am Eingang, erregte Wortwechsel, „No violence, please!“, einige kommen durch. Kleiderschränke bräuchte man hier an den Türen, nicht das vergleichsweise schmächtige Personal.

Dann endlich De Niro, der wie Matt Damon und Martina Gedeck mit Applaus empfangen wird. Den gab es schon nach der Pressevorführung , wie auch jetzt viele Fragesteller erst mal loswerden müssen, wie toll „The Good Shepherd“ sei. Klar, dass sich die erste Frage auf die aktuelle politische Dimension des Films bezieht, ob er etwa eine Kritik an den Machtstrukturen sei – speziell des CIA. De Niro wehrt das ruhig ab, „Nein, ich glaube nicht“. Als US-Bürger habe er die Dinge so ehrlich und genau darstellen wollen wie möglich. Aber eine Kritik? „Jeder muss das selbst entscheiden.“

Auch die Frage nach dem 11. September und der Rolle des CIA wehrt er ab. „Alle haben Fehler gemacht. Es gab viele Hinweise, sie wurden nicht aufgegriffen.“ Die Zeit des Kalten Krieges habe ihn schon immer interessiert, er kannte ja auch Berlin, war als Kind einige Male hier, auch im Ostteil. Glaubwürdig sollte seine Geschichte sein, „wie bei John le Carré“, auch eine Fortsetzung über die Mauerjahre und die Zeit danach würde ihn reizen.

Parallelen zwischen der Mafia und der CIA? „Es sind beides Geheimbünde, wenn auch die italienischen Familien besser funktionieren als die des CIA-Agenten im Film.“ Eine Hauptbotschaft? „Ich weiß nicht, was meinst du, Matt?“ Der hat auch keine Antwort. Sie seien Künstler, hätten den Film gemacht wie ein Maler sein Gemälde, und nun sollten sie es auch noch erklären?

Christian Brückner, seine Synchronstimme, hat De Niro noch nie gehört. „Aber wenn er das schon 30 Jahre macht, muss er ja gut sein.“

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