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Weimarer Kunstfest: "Eine ungeplante Performance"

Das Weimarer Kunstfest hatte in diesem Jahr weniger Besucher als im Vorjahr. Die künstlerische Leiterin Nike Wagner macht aber nicht den Skandal um die Rede von Vize-Kulturstaatsminister Schäfer dafür verantwortlich.

Weimar - Insgesamt seien nur 70 Prozent der Karten verkauft worden, teilten die Veranstalter mit. Die rund 40 Kunstfest-Veranstaltungen sowie die begleitenden Ausstellung hätten insgesamt rund 10.000 Besucher erlebt. Zum Skandal um die Rede von Herrmann Schäfer sagte Nike Wagner: "Das war eine ungeplante Performance, die aber eine dringend notwendige Debatte über die deutsche Erinnerungskultur angestoßen hat", sagte Wagner. Sie wolle auch 2007 am Eröffnungskonzert "Gedächtnis Buchenwald" und der dazugehörigen Rede festhalten.

Schäfer hatte in seiner Ansprache zur Eröffnung des Kunstfestes die Holocaust-Opfer Buchenwalds unberücksichtigt gelassen und dafür die Opfer von Flucht und Vertreibung in den Mittelpunkt gerückt. Gäste des Konzerts "Gedenken Buchenwald" hatten ihn daraufhin mit Zwischenrufen und störendem Beifall zum Abbruch seines Grußwortes gezwungen. Danach war eine Debatte um die Schuld am verfehlten Thema entbrannt.

Im nächsten Jahr will das Kunstfest seinen Schwerpunkt auf Veranstaltungen aus dem Bereich Tanz legen. So sei beispielsweise eine Tanzakademie für herausragende Absolventen europäischer Hochschulen denkbar, erläuterte Wagner.

Das Kunstfest solle für die kommenden drei Jahre eine Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro von der Bundeskulturstiftung erhalten, die an eine gezielte Förderung von Jugend- und Tanzprojekten gebunden ist. Das Motto 2007 werde ebenfalls den Namen eines Liszt-Klavierstücks tragen und "Souvenir" lauten. (tso/ddp)

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