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Wissenschaft: Kreuzritter ließen sich in Seide beisetzen

Großmeister des Deutschen Ordens sind nach ihrem Tod offenbar in wertvolle Seidentücher gehüllt in Särge gelegt worden. Im Mittelalter galt der Stoff in Karmesinrot als teuerstes Gut überhaupt.

Die mitteralterlichen Kreuzritter wollten nach einem Bericht der polnischen Zeitung "Rzeczpospolita" auch nach dem Tod auf Luxus nicht verzichten. Wie die polnischen Wissenschaftler von der Kopernicus-Universität in Torun (Thorn) feststellten, ließen sich die Großmeister des Deutschen Ordens in "sagenhaft teuren Seidegewändern" beisetzen. Dies ergab eine Untersuchung der Särge in der Gruft des Doms in Kwidzyn (Marienwerder). Die Stadt an der Weichsel hatte im Mittelalter als Festung eine wichtige Rolle im Ordensstaat gespielt.

Die karmesinrote Seide sei der teuerte Stoff des Mittelalters gewesen, zugänglich nur für die Elite der Gesellschaft, sagte die Wissenschaftlerin Malgorzata Grupinska der Zeitung. Im XIV. Jahrhundert galten verschärfte Gesetze gegen den Luxus. Ausnahmen habe es nur bei den Mächtigen gegeben. Die Forscher vermuten, dass es sich bei untersuchten Überresten der Ritter um Werner von Olsen (Großmeister 1324) oder Ludolf König von Wattzau (1342) handeln könnte.

Der Deutsche Ritterorden war im Heiligen Land während des Dritten Kreuzzuges im XII. Jahrhundert gegründet worden. 1226 vom polnischen Fürsten Konrad nach Masowien eingeladen, schuf der Orden in Ostpreußen einen eigenen Staat. (jvo/dpa)

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