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Kultur: Wo andere nur wohnen

Fotos von Dörte Baasch in der Berliner BrotfabrikVON MICHAEL ZÖLLNERHäuser von oben, von hinten, von der Seite, Aufnahmen von Menschen in Häusern, von den Wänden, den Gegenständen, den Möbeln: Wo andere Menschen einfach nur wohnen, findet die Fotografin Dörte Baasch das Thema ihrer Arbeit.In der Ausstellung "Häuser" in der Galerie in der Brotfabrik kombiniert die Künstlerin in eindrucksvoller Weise großformatige Farbfotografien zu einer gemeinsamen Erzählung.

Fotos von Dörte Baasch in der Berliner BrotfabrikVON MICHAEL ZÖLLNERHäuser von oben, von hinten, von der Seite, Aufnahmen von Menschen in Häusern, von den Wänden, den Gegenständen, den Möbeln: Wo andere Menschen einfach nur wohnen, findet die Fotografin Dörte Baasch das Thema ihrer Arbeit.In der Ausstellung "Häuser" in der Galerie in der Brotfabrik kombiniert die Künstlerin in eindrucksvoller Weise großformatige Farbfotografien zu einer gemeinsamen Erzählung.Dabei verbindet sie die Aufnahmen mit Auszügen aus ihren Tagebüchern, die die Bilder umrahmen.Trotz des autobiografischen Ansatzes ergibt sich dabei kein eindeutiger Zugang zu den einzelnen Bildern.Die Häuser bleiben selbst in ihren Innenansichten dem Betrachter verschlossen.So konzentriert sich die Leipziger Künstlerin auf Rückansichten der Häuser, zeigt kaum Fenster und Türen, arbeitet mit extremen Nahaufnahmen und Flugbildern, die keine Lokalisierung zulassen.Durch die Verbindung der Portäts mit Detailstudien von Wänden und Aufnahmen von banalen Alltagsgegenständen beginnt die Suche nach Zusammenhängen.Gehört die Person zu diesem Haus? Entspricht die Gegend des Hauses den Aufnahmen der Flugbilder? Und was sollen die Zitate - etwa "Das Essen erhielten sie aus grünen Kübeln" - bedeuten? Der fragmentarische Charakter der Bilder erzeugt eine Assoziationskette, die den eigentlich eher banalen Bildern ihren Wert geben.Durch die Kombination ermöglicht die Fotografin ein Erleben der Aufnahmen und der Geschichten, die sie erzählen.Das Dechiffrieren der Bildzusammenhänge bleibt aber immer im Prozeß verhaftet, denn ihre Erzählung tritt nicht offen zu Tage.So lenkt Dörte Baasch den Betrachter auf das Nicht-Sichtbare, auf das, was zwischen den Fotografien und hinter den verschlossenen Fenstern liegt.Leider ist die Galerie in der Brotfabrik dafür nicht der richtige Ort.Die Räume sind sehr klein und eng, wodurch der Versuch, die Aufnahmen aus der Distanz wahrzunehmen, zum Scheitern verurteilt ist. Galerie in der Brotfabrik, Prenzlauer Promenade, bis 29.Mai; Mittwoch bis Sonntag 16-21 Uhr.

MICHAEL ZÖLLNER

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