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Kultur: Wundertüte

Constanza Macras eröffnet das Studio 44

Von Sandra Luzina

New York hatte das legendäre Studio 54. Berlin hat nun das Studio 44. Wilde Partys mit aparten Nachtgewächsen werden hier auch stattfinden, die Choreografin Constanza Macras will die geräumige Fabriketage in der Klosterstraße, wo vor 20 Jahren noch die Apparate des Fernmeldeamts rasselten, als Kreativraum nutzen. Die aus Buenos Aires stammende Choreografin, gerade 40 geworden, sprudelt über vor Ideen, steckt an mit ihrem Enthusiasmus und hat zudem ein Händchen für tolle Performer. Und sie wird gewiss die richtigen Leute zusammenbringen.

Ein Ort des Austauschs soll das Studio 44 sein, Proberaum sowie Veranstaltungsort für Lectures, Lesungen, Residencies, Workshops und Performances. Künstler aus unterschiedlichsten Sparten sollen hier aufeinandertreffen. Nachdem Macras jüngst sogar einen Workshop mit Wissenschaftlern abgehalten hat, will sie künftig auch regelmäßig Forscher ins Studio 44 einladen.

Bei der Eröffnungsparty präsentieren die Tänzer und Musiker von Macras’ Ensemble Dorky Park Highlights aus dem Repertoire der letzten sieben Jahre – von „Back to the Present“ bis „Megalopolis“. Macras’ hinreißende Frauen – Tatiana Saphir, Hyoung-Min Kim, Miki Shoji, Ana Mondini und Fernanda Farah – absolvieren lustige Kurzauftritte als Sängerinnen und bewegen sich zwischen Divapose und Trash. Constanza Macras selbst trägt ein Bettvorleger-Tigerfell zum Fifties-Dress und sieht wie eine Stammeskönigin aus. Bei ihrer schrägen Darbietung eines Songs aus „No Wonder“ hätte die Popstars-Jury sich wohl Haare gerauft. Egal: Die Tigerin wird weiter wildern, in den Abfällen der Popkultur wühlen – und uns auch künftig neue Wunder bescheren.Sandra Luzina

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