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Kultur: Zu teuer

Scheitert der Umzug der Busch-Schauspielschule?

Wolfgang Engler ist in Sorge. Der Rektor der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch befürchtet, dass in absehbarer Zeit kein zentraler Standort für sein Haus gefunden wird. Bislang ist die Schule auf vier weit voneinander entfernte, teils marode Gebäude verteilt. Zwar sind mehrere neue Standorte im Gespräch, und für den Neu- und Umbau läuft derzeit ein internationales Vergabeverfahren. Doch darüber hätte eigentlich schon im vergangenen Herbst entschieden werden sollen. Nun will Engler gerüchteweise erfahren haben, dass der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses noch diese Woche sämtliche Bewerber ablehnen will, weil alle deutlich mehr als 29,3 Millionen Euro für die Arbeiten veranschlagt hätten. Diese Summe hat jedoch der Senat in einer internen Kalkulation festgelegt. Sie darf um nicht mehr als 30 Prozent überschritten werden. „Es geht das Gerücht, dass der Senat das Vergabeverfahren ohne Zuschlag beendet“, sagt auch Torsten Schneider, SPD-Abgeordneter für Pankow und Mitglied des Hauptausschusses. Er will nun mit einer parlamentarischen Anfrage klären, ob die veranschlagte Summe überhaupt ausreichend für den Neu- und Umbau ist.

Die Senatsverwaltung für Bildung und Wissenschaft will sich derzeit nicht öffentlich zum laufenden Vergabeverfahren äußern. Doch es müsse möglichst schnell etwas geschehen, sagt Engler: „Die Studienbedingungen sind unerträglich.“ Die Studenten verbrächten mehr Zeit in der U-Bahn als mit dem Studium, wenn sie Tag für Tag von Prenzlauer Berg nach Schöneweide fahren müssten. dma

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