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Kultur: Zukunftsraunen

Was wird aus Staatsoper und Sasha Waltz?

Am liebsten sieht sich Staatsopern-Intendant Peter Mussbach als Entwickler. Ab sofort ist er allerdings nurmehr Abwickler: Weil Mussbachs Planungshoheit für sein Haus mit dem Auslaufen seines Vertrages im Sommer 2010 endet, erschöpft sich sein Job in den letzten eineinhalb Spielzeiten darin, den Alltag Unter den Linden zu regeln. Denn im globalisierten Musiktheaterbusiness werden Regieteams und Solisten drei bis vier Jahre im Voraus engagiert. Über die Zeit während der Sanierung ab Herbst 2010 berät Daniel Barenboim künftig mit seinem jüngst von der Münchner Staatsoper abgeworbenen, äußerst erfahrenen Operndirektor Ronald Adler, während sich Klaus Wowereit mit der ihm eigenen Seelenruhe nach einem Mussbach-Nachfolger umsieht.

Ausschau hält unterdessen auch Bernd Wilms, seit Dienstag neuer Kurator des Hauptstadtkulturfonds: Er möchte die Unsitte abstellen, dass sich die Politik aus dem für Berliner Projekte gedachten Fördertopf bedient, um dauerhaft Finanzierungslöcher bei Institutionen wie der Tanzkompanie von Sasha Waltz zu stopfen. Lediglich 600 000 Euro erhält Waltz derzeit über den Haushalt, 875 000 Euro kommen vom Hauptstadtkulturfonds. Berlin müsse in der Lage sein, Botschafter der Stadt wie Waltz voll aus dem regulären Etat zu unterstützen, mahnte Wilms.

Bis zum 15. April muss die Staatsoper klären, wie sie intern die zehn zusätzlichen Subventionsmillionen verteilen will, die das Haus auf Druck der Bundeskanzlerin bekommt. Da müssten sich doch auch lumpige 875 000 Euro für die Unter den Linden gern gesehene Waltz- Kompanie finden lassen. F. H.

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