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Kultur: ZURÜCK - GESANG

Wir waren alle entsetzt über das jähe Ende von Diana, Queen of Hearts.Doch mit was für einem Lied gedachten wir ihr?

Wir waren alle entsetzt über das jähe Ende von Diana, Queen of Hearts.Doch mit was für einem Lied gedachten wir ihr? Mit Elton Johns Kuschel-Ballade "Candle in the Wind", einem harmonischen Wohlfühlsong, der Behaglichkeit förderlich.Auch die Tiger Lillies sagen in der Kalkscheune "Goodbye, English Rose", doch das klingt etwas anders: Genau beschreibt Sänger Martyn Jacques, wie der königliche Leib gegen den Betonpfeiler rauscht, daß die Arterien bersten.Dabei hält er seine Augen geschlossen, während der Mund staunt und formt, Laute, die man mal einem mit Helium bekifften Tom Waits anhängen wollte.Jacques singt mit dem Kopf, bei ihm ist die Stimme aller Zwerchfell-Resonanzen verlustig gegangen.Der Bauch liefert weiterhin Wut und Liebe für diesen Falsett-Sänger, mehr als so mancher Besucher verkraften mag: Markerschütternd purzeln die Dissonanzen, schmerzverzerrt des Barden Gesicht, während zu seinen Füßen ein ferngesteuerter Sportwagen mit Princess-Puppe seine Kreise zieht.Oft werden sie belacht, die Tiger Lillies, dieses Londoner Bizarr-Punk-Trio.Belacht dafür, mit letzter Hingabe abseitige Passionen auf die Bühne zu bringen, den Wunsch nach Sex mit Fliegen, Schafen, Autos oder die absurden Schwierigkeiten des Selbstmords zu besingen: Träume von großer Sehnsuch, emotional packend, doch durch die - zugegeben - etwas abseitige Wahl der Objekte der Begierde garantiert unerreichbar.So poltern die dunklen Romantiker voran, morden mit Stilettos Gott und Teufel, pinkeln ihnen auf das Grab und drücken sich ein Plaste-Schaf an die Lenden: "Low Life Lullabies", hingebungsvoll verloren

wieder heute und morgen, sowie 21., 23-25.12., 20.30 Uhr

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