zum Hauptinhalt

Kultur: ZURÜCK - KINDERTHEATER

Magie hat mit Persönlichkeit zu tun, das ist bei aller Gaukelei nicht von der Hand zu weisen.Selbst wenn sich Lutz Hafke alias André bei den Kindervorstellungen weniger als großer Magier denn als dummer August präsentiert.

Magie hat mit Persönlichkeit zu tun, das ist bei aller Gaukelei nicht von der Hand zu weisen.Selbst wenn sich Lutz Hafke alias André bei den Kindervorstellungen weniger als großer Magier denn als dummer August präsentiert.Understatement gefällt den Kindern, das war am Tag der offenen Tür des seit 1920 bestehenden Vereins Magischer Zirkel Berlin am Sonntag zu sehen.Vor allem dann, wenn aus Scheuerpulver zwar nicht wie angekündigt Kuchen wird, sondern Bonbons.Zaubertricks wurden jedoch nicht verraten, denn selbst an einem Tag der offenen Tür gilt der Ehrenkodex der Zauberer.Und so blieb es ein Rätsel, wie drei kurze Seile sich nahtlos zu einem langen zusammenfügten oder wie durch einen Zauberspruch ein leeres Malbuch bunt wurde.Um die Tricks zu präsentieren, ist jedoch nicht unbedingt Stillschweigen angesagt - im Gegenteil, das demonstrierte der Holländer Mr.Pico (Piet Hart), der in seiner Kindervorstellung vor allem durch Comedyeinlagen und Witze glänzte.Und so erzählte er in schönstem Rudi-Carrell-Deutsch von seiner Zauberei und seiner einstigen Vorliebe, Frauen zu zersägen, und nebenbei von seinen beiden Halbschwestern, die er seither hat.Leider weniger Interesse fand die Ausstellung zu einem gewissen Conradi Horster, der Anfang des Jahrhunderts manch Zauberutensil erfand und Einblicke in die Geschichte der Zauberei lieferte.Obwohl Horsters Exponate obskure Bezeichnungen wie "Der Kopf des Ibikus" oder "Der moderne Finanzminister" tragen, strahlten sie in einer Glasvitrine ruhend nur wenig imaginäre Kraft aus.Um diese zu beleben, hätte es vielleicht schon der tiefen Stimme von Hans Albers bedurft, der einst im selben Haus wohnte.

ANNETTE WALZ

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false