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Kultur: ZURÜCK - Weltmusik

Seit die rumänische Dorfkombo Taraf de Haidouks vor wenigen Jahren ihre erste Platte veröffentlichen konnte und damit für eine Art zweiten Urknall traditioneller Zigeunerklänge sorgte, ist das Interesse für diese unverwüstliche Gattung auch hierzulande wieder sprunghaft gestiegen.Zigeunermusik ist seit alters her, ähnlich dem Klezmer, genuine Weltmusik, was sich aus einer ruhelosen Geschichte und der Aufnahme unterschiedlichster Einflüsse ergibt.

Seit die rumänische Dorfkombo Taraf de Haidouks vor wenigen Jahren ihre erste Platte veröffentlichen konnte und damit für eine Art zweiten Urknall traditioneller Zigeunerklänge sorgte, ist das Interesse für diese unverwüstliche Gattung auch hierzulande wieder sprunghaft gestiegen.Zigeunermusik ist seit alters her, ähnlich dem Klezmer, genuine Weltmusik, was sich aus einer ruhelosen Geschichte und der Aufnahme unterschiedlichster Einflüsse ergibt.Vom politischen Tauwetter begünstigt wurde 1991 auch die Gründung des Sankt Petersburger Roma-Ensembles Fortes, das inzwischen auf mehreren Europa-Tourneen große Resonanz erzielte.Auch das Fortes-Gastspiel in Kleinstbesetzung mit der Sängerin Inessa Florenskaja und ihren Begleitern gerät jetzt im Bellevue vom ersten Ton an hinreißend, und sicher nicht nur für manch spontan erwählten Tanzpartner der Diva aus dem Publikum.Entsprechend ihrem Namen bevorzugen die Petersburger Künstler Lieder von kräftigem bis feurigem Temperament.Dies ist mehr als nur reine Tonkunst: Eine Romanze wie etwa "Schwarze Augen", deren Kinotauglichkeit längst erfolgreich bewiesen wurde, gestaltet die Diseuse mit ihrem dunkel rollenden Timbre sowie mit raumgreifender Gestik zu einem wahren Strophendrama.Mal von heftig schmachtenden, dann wieder geschmeidigen Violinkantilenen beflügelt, kann sie sogar russischen Evergreens wie "Kalinka" oder "Moskauer Nächte" frischen Glanz verleihen.Wenn die glutäugige Diva von opulenter Gestalt, in Goldbrokat gewandet, dann auch noch den Parkettboden rhythmisch traktiert, dann wackelt der Gründerzeitbau im Fundament.

Nochmals am 8.und 23.6.um 20.30 Uhr

JOCHEN METZNER

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