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Berlin-Tiergarten: Tödlicher Unfall mit Liegefahrrad - Ursache weiter unklar

Nach dem tödlichen Unfall eines Liegeradfahrers mit einem LKW ist weiter unklar, warum der Lastwagenfahrer den Radler nicht sah. Beide Fahrzeuge waren vorschriftsmäßig mit Spiegeln ausgestattet, die Kreuzung gilt als übersichtlich. Jetzt sollen Gutachter Aufklärung schaffen.

Ein nach rechts abbiegender Lastwagen hat am Samstagnachmittag in Tiergarten den 45-jährigen Fahrer eines Liegerades übersehen und erfasst. Der Mann geriet unter die Hinterräder den 7,5 Tonners und war sofort tot. Die  Kreuzung Heinrich-von-Gagern-Straße Ecke Scheidemannstraße ist übersichtlich, in der Heinrich-von-Gagern-Straße gibt es eine vorbildliche Radspur auf der Fahrbahn. Nach Polizeiangaben fuhren Radler und Lkw beide vom Kanzleramt kommend in Richtung Straße des 17. Juni. Hier wollte der Radfahrer geradeaus, der Lkw nach rechts in die Scheidemannstraße, die wenig später zur John-Foster-Dulles-Allee wird.

Wieso der 47-jährige Fahrer eines Lebensmitteltransporters dabei das Liegerad auf der Radspur neben sich nicht sah, ist unklar. Der Fahrer kam mit einem Schock ins Krankenhaus. Die Polizei sperrte die Kreuzung mehrere Stunden lang für eine umfangreiche Dokumentation des Unfalls.  Ein Gutachter der Dekra besah sich den Unfallort, zudem wurde er mit der neuen 3-D-Scannerkamera der Polizei digital vermessen. Eigentlich hätte der Fahrer das Rad sehen müssen, hieß es am Unfallort, der Lastwagen habe alle vorgeschriebenen Spiegel gehabt.  Auch das Liegerad war mit einem Rückspiegel ausgestattet. 

Der 45-Jährige ist der erste Radfahrer, der in diesem Jahr im Straßenverkehr getötet wurde. Der in Oberbayern geborene Mann arbeitete in Berlin in der  Software-Branche, er hatte ein eigenes kleines Unternehmen. Den Unfallort kannte er gut,  er wohnte nur ein Kilometer entfernt in Mitte.  Im vergangenen Jahr starben 15 Radfahrer, fünf von ihnen waren von rechts abbiegenden Lastwagen getötet worden.

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