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Turnhalle mit Plexiglasscheiben. Leider schützt das nicht vor der Kälte draußen...

© Ulrike Kipf

Marode Schulen in Steglitz-Zehlendorf: Guten Morgen, liebe Kälte, lieber Lärm, lieber Schimmel!

Legionellen, Pilze, Schimmel und kein Trinkwasser - das ist die Situation in der Turnhalle des Lilienthal-Gymnasiums in Steglitz-Zehlendorf. Unser Zehlendorf-Blog dokumentiert, was Eltern über die Probleme an der Schule berichten.

Das Lilienthal-Gymnasium besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau und einem Neubau aus den 80er Jahren. Die Turnhalle, die durch eine Trennwand in zwei kleine Hallen getrennt werden kann, wurde Anfang der 70er Jahre ergänzt und befindet sich inzwischen in einem erbärmlichen Zustand. Der Sportunterricht ist für die über 700 Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrerinnen und Lehrer zunehmend eine gesundheitliche Belastung. Die Sporthalle befindet sich zwar noch in funktionsfähigem Zustand, jedoch sind die gesundheitlichen Risiken wie Kälte, Lärm und Schimmelbefall nicht mehr hinnehmbar!

Die großflächige „Verglasung“ der Halle besteht aus einer doppelten Plastikschicht, die nicht ausreichend gegen Kälteeinflüsse isoliert und den Straßenlärm der dahinterliegenden Kreuzung Hindenburgdamm / Ringstraße / Bäkestraße derart weiterleitet, dass es zu einer unzumutbaren Lärmbelastung im Unterricht kommt. Hinzu kommt der fehlende Schallschutz innerhalb der Halle, um die Lärmbelastung während des Unterrichts auf einem erträglichen Maß zu halten. Ein weiteres Problem ist der Schimmel; so befindet sich z.B. in einem der Geräteräume eine Außentür, die aufgrund fehlender Isolierung von Schimmel befallen ist.

In den Umkleidekabinen stellt sich die Situation noch brisanter dar; hier findet man großflächigen Pilzbefall, vor allem an den Außenwänden im Bereich der sich dort befindenden Kältebrücken. Fensterdichtungen sind faktisch nicht mehr vorhanden. Der gesamte Sanitärbereich ist in einem inakzeptablen Zustand und muss aus gesundheitlichen Gründen dringend saniert werden! Zum einen können die modernen Duschanlagen nicht genutzt werden, da die Heizungsanlage nicht in der Lage ist, durch eine entsprechend hohe Vorlauftemperatur eine Legionellen-Besiedlung zu verhindern (zuletzt 2012 festgestellt!).

Zum anderen lassen sich die Fenster nicht öffnen und sind ebenso wie die Wände im Duschbereich verschimmelt. Das Wasser in den Handwaschbeckenim Sanitärbereich darf wegen des alten Rohrsystems und der damit verbundenen Schadstoffbelastung seit ein paar Jahren nicht als Trinkwasser verwendet werden. Am Schlimmsten stellt sich jedoch der Toilettenbereich dar! Hier wurden Holzwände nur gestrichen und sind nicht mehr dem Standard entsprechend hygienisch zu reinigen!

Die Fotos sprechen für sich! Obwohl die teilbare Halle von der 1. bis zur 11. Stunde (17:45 Uhr!) genutzt wird, reicht die Kapazität nicht aus, um den gesamten Sportunterricht der Schule abzudecken. So müssen unsere Schülerinnen und Schüler zum Teil weite Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf nehmen, um weiter entfernte Turnhallen aufzusuchen. Dabei gehen auch jeweils eine Stunde des Sportunterrichts sowie die angrenzende Pause für den Fahrweg verloren! Insgesamt lassen die gesundheitlichen Belastungen keinen anderen Schluss zu: Die Turnhalle muss von Grund auf saniert werden. Alternativ muss der Neubau einer Doppelstockhalle erfolgen!

Die Autorin ist GEV-Vorsitzende und Vorstandsmitglied des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf. Sie gibt hier nur wieder, was Eltern selbst berichtet haben. Mehr Informationen zur Wunschzettel-Aktion finden Sie hier. Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels aus dem Südwesten.

Ulrike Kipf

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