zum Hauptinhalt
Alles ist möglich beim Sommerprogramm im FEZ.

© Alexander Becher

FEZ lädt zum Sommerprogramm: Mittelerde grüßt Pippi Langstrumpf

Das FEZ lädt wieder zum großen Sommerprogramm. Und neben Schatzsuche und Mittelerde kann man in „SpieloFEZien“ sogar einen Limonadenbaum wässern.

„Ich krieg das nicht hin!". Jaden springt von der wackeligen Strickleiter wieder auf den Boden. „Gib nicht auf, du schaffst es beim nächsten Mal“, ermutigt sie die Zwergenfrau - und siehe da, beim zweiten Versuch erklimmt Jaden die Stufen dann doch noch und strahlt Richtung Baumkrone.

Die Leiter mitsamt Jaden hängt nicht irgendwo, sondern bei den Zwergen von Mittelerde in „SpieloFEZien“. So heißt dieses Jahr das Sommerprogramm im Köpenicker Kinder-, Jugend- und Familienzentrum, besser bekannt als FEZ. Ein Teil von „SpieloFEZien“ ist also Mittelerde, wo die Kinder bei ganz unterschiedlichen Übungen ihre Kraft und Geschicklichkeit testen und zeigen, was in ihnen steckt. Oder sie klopfen Steine und suchen darin nach Kristallen, wenn sie nicht gerade bei den Zwergengöttern Schätze opfern, die sie zuvor im Sand geschürft haben.

Mittelerde – nach Tolkiens „Herr der Ringe“ - ist nur eine von vielen Welten, in die das FEZ dieses Jahr die Kinder einlädt. Außerdem gibt es noch „Pippis Värld“ mit Villa Kunterbunt und Ökogarten, ein Piratenlager und den Sportbereich „Wilde Kinder“, inspiriert von dem Kinofilm „Die wilden Kerle“. Mit viel Liebe zum Detail und zu ihrer Rolle als Pippi Langstrumpf, Pirat oder Zwergenkönig spielen und tollen die FEZ-Mitarbeiter mit den Kindern herum oder helfen ihnen, wenn doch einmal ein Erwachsener gebraucht wird.

Dass alle Bereiche berühmten Geschichten nachempfunden sind, hat damit zu tun, dass das FEZ die Kinder nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Lesen ermuntern will. Es gibt darum auch das Lesemeer mit einer Leseecke und sogar eine Buchwerkstatt. Die zeigt mit einem Setzkasten, wie früher Bücher gedruckt wurden.

„Man muss hier den ganzen Tag bleiben, um alles zu erleben", erzählt die Projektleiterin von „SpieloFEZien“, Bärbel Tinius. Das ist wohl auch der Grund, warum an den Wochentagen oft Hortgruppen aus den Grundschulen in das FEZ kommen. Die Kinder gehen meistens in die erste bis fünfte Klasse. Am Wochenende dominieren dann die Eltern mit den jüngeren Kindern. Die Angebote sind so konzipiert, dass Kinder zwischen drei und zwölf Jahren die für ihre Interessen passenden Bereiche finden können.

In Pippis Värld zum Beispiel kann man im Ökogarten ein Papageienspielzeug basteln, das Pippi dann in den Käfig hängt, in dem dann auch wirklich ein echter Papagei sitzt. Auch in der Villa Kunterbunt selbst gibt es viel zu tun: Der Limonadenbaum, an dem viele bunte Flaschen hängen, muss gewässert werden. Und dann gilt es noch, die Eierkuchen in der Küche zu wenden.

Der Fleißigste ist aber wohl der vierjährige Hendrik. Er ist gerade damit beschäftigt, Pippis viele bunte Strümpfe zu waschen. Einen nach dem anderen taucht er in die Badewanne voll Wasser, windet sie dann aus und legt sie zum Trocknen auf eine Wäscheleine. „Papa, schau mal, wie dreckig die sind!“, ruft er. Für Papa Ingo Haupt ist das Schauspiel nichts Neues: „Der räumt auch daheim die Waschmaschine ein und aus“, erzählt er.

Etwas wilder geht es bei den benachbarten Piraten zu: Da schmiedet Kapitän Flint Pläne, er will nämlich bald schon Pippis Schatz stehlen. Doch braucht er dazu erst noch Boote, um das Wasserbecken zu überqueren. Die Boote müssen aber gerade noch überholt werden – und zwar zusammen mit den Kindern. Ob Schrauben, Schleifen oder Lackieren, die Kleinen dürfen mithelfen. „Wir machen hier keine Beschäftigung", sagt Pirat Black Dog, während er gerade an einer Schraube dreht, „hier wird richtig gearbeitet“.

Genau das macht wohl den Reiz des FEZ aus: Sie können in ganz andere Welten tauchen, weil das FEZ selbst eine ganze Welt für sich ist. Das hat nicht nur mit den vielen Themen- und Spielecken zu tun, sondern auch damit, dass es so idyllisch in der Wuhlheide liegt. Ringsherum herrscht Sommer mit sprießenden Bäumen, Sonnenblumen und Erdbeeren. Viele Spielsachen sind aus Holz wie etwa das riesige Piratenschiff. In seinem Inneren kann man in den verwinkelten Gängen auf Entdeckungsreise gehen oder die Aussicht von Deck genießen. Gerade verschwindet die dreijährige Svea im Bauch des Schiffes: „Ich komm gleich wieder, Mama“", schreit sie noch. Dann ist sie auch schon weg.

Lena Appel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false