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Der Kölner Architekt Till Sattler hat die Pläne für den Finanzinvestor Blackstone erstellt, dem das Hotel und zwei benachbarte Grundstücke gehören.

© Entwurf: Till Sattler, Köln

Bauvorhaben: Alle wollen an den Alex

Weil Wohnungen und Läden gefragt sind, suchen Investoren ihre Chance mit Neubauten am Alexanderplatz. Spektakuläre Entwürfe heizen Spekulationen über eine Neugestaltung an.

Der Kölner Architekt Till Sattler hat die Pläne für die Gestaltung der Baufelder rund um das Park-Inn-Hotel für Finanzinvestor Blackstone erstellt, dem das Hotel und zwei benachbarte Grundstücke gehören. Sattler schlägt den Bau von zwei neuen Hochhäusern vor, verbindet die Sockelbauten der drei Grundstücke und schafft eine Passage mit zeltartigem Glasdach zwischen dem zweiten und dem dritten Block. Die 150 Meter hohen „Turmhäuser“ und die Höhe der Sockelbauten (35 Meter) folgen dem Masterplan für den Platz, die Passage und die Verbindung der Grundstücke untereinander dagegen nicht.

Die Pläne sollen bei Gesprächen mit dem Senat erörtert worden sein. Der Architekt spricht von „Vorentwürfen“. Bei Blackstone wollte man sich nicht äußern. Mieter und Käufer zeigen reges Interesse an einer Adresse am Alexanderplatz. „Wir hatten dort ein Wohnhochhaus im Retro-Stil entwickelt und hätten das Baufeld D3 gern erworben“, sagt Willo Göpel vom Berliner Projektentwickler Urbanspaces. Bei einem Investor aus Bankenkreisen habe es großes Interesse gegeben. Einer der beiden Türme käme Experten zufolge aber auch für den Betreiber eines Hotels der Oberklasse in Frage – das Park-Inn zielt auf eine weniger zahlungskräftige Klientel.

"Man hört, dass es konkreter wird"

Auf der Straßenseite des Alexanderplatzes entsteht zurzeit eine Tiefgarage. Diese soll im August fertig gestellt sein. Danach soll die Straße neu angelegt werden. Anschließend könnte der Bau der 35 Meter hohen Sockel neben dem Park-Inn starten. Nach den Planungen des Senats sollte das eigentlich bereits im vergangenen Jahr geschehen sein. Die Finanzkrise kam dazwischen. Doch der Berliner Markt erholt sich überraschend schnell: Nach einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts BulwienGesa werden in diesem Jahr in Berlin 14,7 Milliarden Euro in Bauprojekte investiert, eine Milliarde mehr als 2009. Den Zuwachs führen die Forscher auf die starke Nachfrage nach Wohnungen und Einzelhandelsflächen zurück. Davon profitiert auch Alexanderplatz-Investor Blackstone. Modeketten sind an den leer stehenden Ladenflächen in dem bestehenden Altbau interessiert. Diese hatte zuvor ein Elektronik-Multi genutzt, der eine Straße weiter in das „Alexa“ umzog. „Man hört, dass es konkreter wird“, sagt Christoph Scharf, Vermietungschef der Maklerkette BNP-parisbas Real Estate

Wie schnell es am Alexanderplatz gehen kann, zeigen neuesten Pläne für Bauland weiter östlich, Ecke Stralauer Straße: Noch in diesem Jahr startet ein Hotelneubau mit 170 Zimmern plus Einzelhandel auf 13 000 Quadratmetern. Das Grundstück hat die Degewo verkauft. Die landeseigene Gesellschaft hatte bereits das „Alexa“-Grundstück veräußert und im vergangenen Jahr ein weiteres Areal, auf dem die Firma „Porr-Solutions“ einen 65 Meter hohen Turm baut. Dank der regen Nachfrage bleibt auch Redevco auf Kurs: Bis Ende 2012 will der niederländischen Konzern am Fuße des Fernsehturms einen 19 000 Quadratmeter großen Neubau eingeweiht haben. „Wir verhandeln mit Mietern“ sagt eine Sprecherin. Die Gespräche verliefen gut.

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