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Potsdamer Platz: Die Mauer auf dem Dach

Am Potsdamer Platz steht das Symbol der Teilung jetzt in 90 Metern Höhe. Das Stück Mauer auf die Aussichtsplattform des Kollhoff-Hauses zu hieven, war nicht ganz einfach.

In einer spektakulären Aktion wurde am Donnerstagabend ein Segment der Berliner Mauer, an einem Hubschrauber hängend, vom Potsdamer Platz 90 Meter hoch auf die Aussichtsplattform des Kollhoff-Hauses transportiert. Die Berlin Tourismus Marketing Gesellschaft bezeichnete dies als „Weltrekordversuch Flying Wall“ – mit dem 750 Kilo schweren Betonteil stünde ein Stück der Berliner Mauer weltweit an der höchsten Stelle einer Stadt. Damit möchten die Betreiber des Aussichtspunktes ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen werden. Den Segen gab es dazu: Pfarrer Joachim Gauck, jüngst als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten viel gerühmt, hat die Patenschaft über das Betonteil übernommen. In einer kurzen Rede erinnerte der Bürgerrechtler an die wechselvolle Geschichte des Platzes und an seine eigene. Früher habe man ihn weit von der Mauer fern gehalten, jetzt werde er gebeten, sie zu signieren. „Berlin ist kräftig dabei, die einladendste Stadt Europas zu werden – dieser Panoramapunkt mit seiner Ausstellung ist eine weitere Attraktion für unsere Gäste“.

Sinn des Höhenflugs des von Stahlstreben durchzogenen Betonteils: Dieses Segment ist Bestandteil der neuen Ausstellung „Berliner Blicke auf den Potsdamer Platz“. „Unsere neue Freiluftausstellung verbindet die bewegte Geschichte des Platzes mit den Blicken auf das heutige Berlin“, sagt Christine Mühlenhof vom Panoramapunkt. 20 von „Facts & Files“ gestaltete Ausstellungstafeln mit spannenden Augenblicken auf historischen Fotos informieren über die bewegte Historie des einst verkehrsreichsten Platzes in Europa. An der östlichen spitzen Ecke des Kollhoff-Hauses steht nun das Mauerstück wie ein Kommentar zu den Bildern – und wenn sich der Gast umdreht, sieht er die Gegenwart des nach der Wende zu neuem Leben erweckten Platzes da unten zu seinen Füßen. Und hat einen fantastischen Weitblick, von dem jeder schwärmt, der schon einmal mit dem schnellsten Lift Europas in den 24. Stock gefahren ist und sich dort zwischen den golden flimmernden Zinnen am Sonnenuntergang über der glühenden Skyline Berlins ergötzen durfte. Aussicht, Ausstellung und das neue Panorama-Café sind von 10 bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 5,50 Euro.

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