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Das war mal eine Kaserne. Modernisierungen haben die 30er-Jahre-Bauten bereits schicker gemacht.

© Vincent Schlenner

Stadtentwicklung in Berlin-Schmargendorf: Aus Erfahrung günstig

In den alten Kasernen am Hohenzollerndamm, die später zur AEG-Verwaltung wurden, planen Investoren jetzt unter anderem Studentenwohnungen. Es gibt allerdings noch Probleme mit der Denkmalschutzbehörde.

Bis heute sind die in der Nazizeit erbauten Kasernen am Hohenzollerndamm in Schmargendorf als „AEG-Gelände“ bekannt, auch wenn es den Elektrokonzern seit 17 Jahren nicht mehr gibt und nur die Haushaltsgerätemarke unter schwedischer Führung fortlebt. Zuvor aber waren die denkmalgeschützten Militärgebäude lange der AEG-Hauptsitz in Berlin. Jetzt gibt es neue Pläne – und zu den Investoren gehört Dirk Germandi, der schon am Umbau von Haus Cumberland am Kurfürstendamm beteiligt war. Erst am vorigen Wochenende war dessen Fertigstellung gefeiert worden.

Am Hohenzollerndamm haben sich auf 35 Hektar Fläche vor allem Film- und Synchronstudios angesiedelt. In einem der langgestreckten Gebäude sind 37 Appartements angedacht, in die Studenten ziehen sollen – oder auch Senioren-WGs, wie es bei einem Rundgang am Donnerstag hieß. Anders als in Haus Cumberland geht es nicht um Luxus. Dafür ist der Standort in Schmargendorf, auf dem Lärm von der nahen Stadtautobahn als stetes Rauschen zu hören ist, aus Germandis Sicht ungeeignet. Ganz billig werden die Appartements aber nicht: Die Miete soll acht bis zehn Euro je Quadratmeter betragen.

Alternativ sind Gewerberäume und Büros im Gespräch, denn manche der ansässigen Medienfirmen planen Erweiterungen. Beginnen soll die Sanierung und Umgestaltung im Frühjahr 2014, die Fertigstellung könnte 2015 folgen.

Noch ist über die Nutzungsart nicht entschieden. Dies liegt auch an einem Streit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde in Charlottenburg-Wilmersdorf, die Balkone zum Innenhof hin ablehnt. Germandi zeigte sich stark verärgert: Mehr als in anderen Bezirken würden ihm in der City West von Denkmalschützern oder Grünen-Politikern ständig „Steine in den Weg gelegt“, obwohl Berlin dringend Wohnraum brauche.

Im Mai hatten Germandi und seine Geschäftspartner Martin Rasch und Klaus Groenke das Areal gekauft. Auf einer Brache im hinteren Grundstücksteil plant eine Münchner Firma Neubauten mit Eigentumswohnungen, nebenan steht eine Seniorenwohnanlage.

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