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Update

Unfall im Landschaftspark Johannisthal: Granit-Findling kippt auf Schülerinnen

Ein rund 500 Kilogramm schwerer Stein ist im Landschaftspark Johannisthal auf zwei Mädchen gekippt und hat sie schwer am Kopf verletzt. Nun gibt es neue Angaben zu der Frage, wie der Unfall passieren konnte. Beide Mädchen sind außer Lebensgefahr.

Grauenvolles Ende eines Wandertages einer Klasse der Grundschule am Gingko-Baum in Treptow: Die etwa zehnjährigen Schüler waren am Freitagmorgen in Begleitung einer Lehrerin im Landschaftspark Johannisthal am Groß-Berliner Damm unterwegs. Sie Kinder spielten gerade in einer etwa 50 Meter langen Sandkuhle, als sich gegen 10.51 ein Granit-Findling mit einem geschätzten Gewicht von einer halben Tonne aus der Böschung löste. Zwei Mädchen wurden "massivst am Kopf verletzt", sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr.

Passanten hörten die Hilferufe der Kinder, konnten den Stein anheben und die schwer am Kopf verletzten Kinder befreien. Eines der Mädchen wurde mit einem Hubschrauber in das Virchow-Klinikum in Wedding gebracht, das andere in das Krankenhaus Neukölln. Auch die Lehrerin der Grundschule am Gingko-Baum in der Springbornstraße wurde mit einem Schock in ein Krankenhaus gebracht, nachdem die Schulleiterin vor Ort eingetroffen war. Die Kinder werden von Seelsorgern betreut.

Karte des Unglücksorts in Treptow:

Nun hat sich der für Grünanlagen zuständige Bezirksstadtrat Rainer Hölmer (SPD) zu dem Unglück geäußert. Er sagte, die Findlinge seien in Hanglage eingegraben gewesen, um eine „Eiszeitrinne“ nachzubilden. „Hier soll Natur für Großstadtkinder erlebbar sein.“ Nach seinen Angaben sollen die Mädchen den schweren Stein „unterbuddelt und unterhöhlt“ haben, bis er ins Rutschen kam. Dass die Anlage unsicher konstruiert worden sei, schloss der Stadtrat kategorisch aus. Wörtlich sagte er: „Keiner konnte sich vorstellen, dass Kinder so spielen.“

Mitarbeiter einer Gartenbaufirma haben inzwischen weitere Granitblöcke aus der Böschung entfernt an eine sichere, tiefer gelegene Stelle gebracht, wo sie nicht wegrollen können. Dies sei aus Sorge vor Nachahmern angeordnet worden, sagte Hölmer. Die Anlage auf dem ehemaligen Flugplatz Johannisthal ist 2009 von Bezirk und Senat zum Landschaftspark umgestaltet worden.

Sehen Sie hier Bilder aus dem Landschaftspark, in dem das Unglück geschah:

Die Anlage im Osten des Parks war bis zum Unglückszeitpunkt öffentlich zugänglich. Ein Sprecher der Feuerwehr korrigierte erste Angaben, wonach vier Kinder verletzt worden seien.

Auch war in einer ersten Meldung davon die Rede, die Kinder seien unter Bauschutt verschüttet worden.

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