zum Hauptinhalt
Der beste Busfahrer der Welt fuhr uns durch New York. Im Hintergrund läuft Old-School HipHop.

© Emilie Schmidt

Party in Manhattan: 25 Hours of walking in NYC as a Berliner

Berlin sei out, hieß es Anfang des Jahres in den USA. Dafür gefiel den Clubmenschen von Manhattan Berliner Techno mit Mampe aber ziemlich gut.

Plötzlich fangen 300 New Yorker an zu stampfen. Sie stampfen zu den treibenden Techno-Beats des Berliner DJs Mantu – mitten in Manhattan. 25 Jahre nach dem Mauerfall sollten 25 Berliner 25 Stunden in New York verbringen. Blogger, Ticketgewinner und Mitarbeiter der Spirituosenfirma Mampe, die seit 125 Jahren würzig-klebrigen Kräuterlikör herstellt. "Die Idee entstand nach einem Abend mit viel Alkohol", erklärt Miles Klebbé, Markenbotschafter von Mampe. „Wir wollen unser Getränk auch in andere Städte bringen.“ Unser Programm: Samstag hin, Dinner, Loft, Nickerchen, Sightseeing, Sonntag zurück.

Der ganze Zirkus wurde veranstaltet, weil es in den vergangenen Jahrzehnten still geworden ist um Mampe. In den 20er-Jahren Standard in Berliner Eckkneipen, in den 70ern noch Trikotsponsor von Hertha BSC, verschwand der Likör langsam von den Tresen. Als es vor ein paar Jahren von der Berentzen-Gruppe verstoßen wurde, übernahm der Berliner Tom Inden-Lohmar die Regie. Neue Flaschen, neues Design – die Kultsorte „Halb und Halb“ blieb. Die vollständige Geschichte könnt ihr hier nachlesen.

Im Loft tanzt ein breit grinsender junger Mann herum. In der einen Hand hält er ein deutsches Bier, in der anderen einen Shot Mampe. Er fragt: „Is this kind of a Label Party? Crazy, I´ve never heard this kind of music before.“ Nein, mein Lieber, das hier ist ein Stück Berlin. Der Typ ist einer von vielen, die mir in dieser Nacht erzählen, wie toll sie Berlin finden. Vielleicht, weil sie es zu einem Berliner sagen. Vielleicht gibt der Berliner Likör ihnen den Rest.

Virtuose Spirituose

Allgemein reden die New Yorker viel. „Mornin’. What´s  up?“. Jeder fragt dich, wie es dir geht, ohne eine Antwort zu erwarten. Sie machen viele Komplimente - auf eine sympathische Art. Deshalb ist es auch schwierig, als Nicht-New-Yorker das 10-Hours-of-Walking-in-NYC-as-a-Woman-Video zu beurteilen. Um vier, wenn in Berlin noch Schlange gestanden wird, schließen die New Yorker Clubs. Wir laufen durch die fast menschenleere Stadt, Chinatown, Central Park. Lediglich die gelben Taxis erleuchten die Straßen. Nach einem Tag, der inklusive Zeitverschiebung 30 Stunden dauert, schlafen wir buchstäblich an der Ampel im Stehen ein.

Sicher war das alles eine große PR-Tour von Mampe und Air Berlin - und trotzdem: Die Musik im Loft - Berlin. Das Getränk - Berlin. Die Barkeeper - Berlin (Hosenträger und Schiebermütze). Miles, der auf dem Hinflug die Getränkeflat im Flugzeug bestens auskostete, zwei Meter groß, legt sonst im Kit Kat Club auf. Er ist ein guter Markenbotschafter - für Berlin.

Das war ein Beitrag unseres neuen Jugendmagazins "Schreiberling". Lust auf mehr? Werdet unsere Freunde auf www.facebook.de/Schreiberlingberlin oder folgt uns auf www.twitter.com/schreiberling_. Fanpost und Kritik an schreiberling@tagesspiegel.de

Simon Grothe

Zur Startseite