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Teddykater im Arm. Helmut Glantz mit zwei seiner Lieblingskatzen.

© Christoph Stollowsky

Berlins Privates Katzenmuseum: Auf tausend leisen Pfoten

Alles für die Katz'. Helmut Glantz sammelt seit mehr als 60 Jahren alles rund um seine schnurrenden Lieblinge. Mehr als tausend Ausstellungsstücke hat er in seinem privaten Katzenmuseum in Lichterfelde-Ost zusammengetragen. Auch bei Kaffee und Kuchen kann man sich dort im Katzenambiente amüsieren.

Mit Ulli fing alles an. Den entdeckte Helmut Glantz 1947 in einer Gärtnerei. „Ein junger Kater, total zum Verlieben“, erinnert sich der heute 79-jährige pensionierte Bankangestellte. Klar, er wollte das Tier gleich mit nach Hause nehmen und setzte sich gegen seine Mutter durch. Inzwischen hat Glantz mehrere tausend Katzen. Zwei davon schnurren auf dem Sofa in seiner Wohnung in Lichterfelde-Ost, all die anderen sitzen mucksmäuschenstill in Vitrinen, auf Regalen oder schauen aus Bilderrahmen herab. Helmut Glantz betreibt gemeinsam mit seiner Frau Barbara Berlins privates Katzenmuseum.

Schon als Jugendlicher packte ihn die Sammelleidenschaft für alles, was mit den Tieren auf leisen Pfoten zu tun hat. Kein Flohmarkt, kein Antiquitätenladen, in dem Glantz nicht nach Katzenobjekten Ausschau hält – egal, ob kitschig oder kunstvoll. Und sein ganzes Leben lang bekam er nur eines geschenkt: Katzen. Anfangs brachte das Ehepaar die Sammlung noch „mit Ach und Krach“ in den eigenen vier Wänden unter, später mieteten sie eine Wohnung im selben Haus an und richteten dort ihr Museum ein.

Schon neben der Klingel sitzt eine Katze, auf Metall gemalt. Hinter der Tür führt Glantz gleich zu einem Glasschrank, in dem sein erstes Sammelobjekt „Männchen“ macht. Eine Katerfigur der Porzellanmanufaktur Graefenthal. Die hat er 1948 auf dem Rummel gewonnen. Inzwischen hat sich ein ganzes Katzenvolk aus Porzellan hinzugesellt, beim Mäusefangen, Spielen, Räkeln. In anderen Vitrinen sind Kätzchen auf Stickereien abgebildet, auf noblen Geschirren, es gibt kätzisch bemalte Straußeneier. Auf einer Kommode sitzt eine Puppe: ein gestiefelter Kater aus den 20er Jahren. Sogar Schuhspanner mit Katzenmotiven liegen im Regal und jede Menge Armbanduhren. Katzen nach Art der Gründerzeit, im Jugendstil. Art déco - es ist alles vorhanden.

Viele Geschichten kann Glantz zu seinen Sammlerstücken erzählen. Am liebsten macht er das vor zwei Mokka-Service. Darauf sind alle 18 Katzen porträtiert, die das Ehepaar Glantz gehalten hat. Eine Kanne zeigt Berlioz. „Unser einziger Liebling, der überfahren wurde." Noch ein Blick in die Museumsküche? Auch dort ist alles auf Katze gestylt. Hier feiern die Fans der leisen Pfoten ihre Geburtstage, sitzen bei Kaffee und Kuchen beisammen. „Bei uns“, sagt Glantz, „hat niemand Katzenjammer.“

Katzenmuseum, Luisenstraße 38, Tel.: 772 51 49, Tag der offenen Tür am 23. Februar, 11–16 Uhr, sonst nach Vereinbarung

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