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Wer würde in alten Brettern aus dem Allgäu noch so viel Hingucker-Potential vermuten, wie hier als Tresenverkleidung

© Anne Schütz

Feinkost und Design in Lichterfelde: In der Welt der schönen Dinge

Unsere Bloggerin und leidenschaftliche Designfotografin hat mal wieder ein besonders interessantes Ambiente in Steglitz-Zehlendorf entdeckt und natürlich abgelichtet. Die Feinkostmanufaktur Kebe Living wagt einen ungewöhnlichen Stilmix.

Ein Stück frisch gebackenes, knuspriges Brot, dazu "Tapenade Noir" und ein Glas Rotwein. Herrlich einfach und so lecker. Das kann es von mir aus jeden Abend geben. Es wird nun schon enorm früh dunkel. Zeit, es sich richtig gemütlich zu machen. Gutes Essen. Familie und Freunde verwöhnen, entspannen, am Feuerchen sitzen (wer kann) und das Leben genießen Das Leben ist schön und wir sind mittendrin, sagt unser Freund Toni immer. Das habe ich oft im Ohr... 

Eine Anleitung zum Glücklichsein kann ich nicht geben. Es gibt allerdings Dinge, die das Leben angenehmer machen. Gute Lebensmittel aus guten Zutaten zum Beispiel. Zubereitet mit Leidenschaft in einer kleinen Manufaktur. Ich muss jetzt den Bogen zurück zur Tapenade spannen. Die hat nämlich Miriam Eva Kebe hergestellt. So wie das Birnen-Ingwer-Chutney, das Confit d'Oignons oder das Apfel-Waldmeister-Gelée, dass ich vorgestern einer Freundin mitgebracht habe. 

Seit zehn Jahren gibt es die Feinkostmanufaktur in Lichterfelde-Ost. Miriam komponiert Lebensmittel. Ohne »Schischi«, wie mir ihr Mann Rüdiger erklärt. Er spricht von einer »klaren Sprache beim Rezepte entwickeln« und ihrer »Treffsicherheit beim Arrangieren von Aromen und Zutaten«. Ich durfte mir die Manufaktur anschauen, sehen, wo gekocht, abgefüllt und verpackt wird. Mir wurden die Kisten mit Hunderten von Weck-Gläsern, unzählige rote Einmach-Gummis und die Etiketten mit dem wieder erkennbaren, geschwungenen »M« darauf, gezeigt. Rüdiger und Miriam leben, arbeiten und wohnen in einem Haus aus der Jahrhundertwende. Über dem Laden mit Café liegt die Wohnung der Familie. Und sogar dort durfte ich fotografieren. Zeige ich ein anderes Mal.

Das Café trägt eindeutig Miriams Handschrift. Sie kocht nicht nur gerne und super gut, sondern richtet auch gerne ein, ist kreativ und hat ein Händchen für besondere (schöne) Dinge. Über dem Verkaufstresen hängt ein Schild von 1890, dass sie und ihr Mann in Frankreich gefunden haben. Die Verkleidung des Tresens besteht aus alten Hölzern aus dem Allgäu. Zwei riesige Ziffernblätter aus Metall mit Original-Zeigern eines Kirchturms aus Königs Wusterhausen schmücken die Wände. Am großen Holztisch auf den alten Metallhockern können gleich mehrere Gäste Platz nehmen. Jedes Detail ist wohl ausgesucht und kann eine Geschichte erzählen. Hier könnt Ihr frühstücken, Süppchen oder selbst gebackenen Kuchen essen oder nur Kaffee trinken. Überall stehen geöffnete Weck-Gläser zum Probieren bereit. So bin ich neulich dem Waldmeistergelée verfallen.

So, nun Schluss mit der Schwärmerei. Fahrt doch mal nach Lichterfelde und besucht Miriam und Rüdiger in der Feinkostmanufaktur. Einer von beiden ist meistens da und berät Euch gerne. Und erzählt vom schönen Leben.

Kebe Living, Lorenzstraße 58 (Eingang Jägerstraße), 12209 Berlin, Mo – Fr 10.00bis 18.00 Uhr, Sa 10.00 bis 14.00 Uhr

Die Autorin ist Grafikerin und betreibt den Blog AnneLiWest/Berlin. Sie schreibt und fotografiert nun auch für den Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels.

Anne Schütz

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