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Totalschaden. Die Mühlendammschleuse in Berlin-Mitte.

© dpa

Berlin-Mitte: Nach Crash mit Schleuse - Reparatur kostet 1,5 Millionen Euro

Am Wochenende rammte ein Tankschiff die wichtigste Schleuse der Stadt. Es wird vor allem im Sommer zu Stau kommen. Und die Kosten sind auch nicht gerade gering.

Der Neubau des am vergangenen Sonnabend  von einem Tankschiff gerammten Tores der Mühlendammschleuse wird voraussichtlich rund 1,5 Millionen Euro kosten, die die Versicherung des Schiffseigentümers übernehmen muss. Ein Vertreter der Versicherung war bereits am Unfalltag an der Schleuse. Frühestens in einem halben Jahr soll die Kammer wieder befahrbar sein. So lange wird es voraussichtlich dauern, bis ein neues Tor installiert ist, das erst noch gebaut werden muss.

Pläne seien zwar vorhanden, müssen nach Angaben von Michael Scholz, dem Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, an geänderte EU-Vorschriften angepasst werden. Unklar sei auch noch, ob die erforderliche Ausschreibungsfrist für den Bau es Tores verkürzt werden kann. 

Vor allem in den Sommermonaten ist bei nur einer betriebsfähigen Kammer mit Staus auf dem Wasser zu rechnen. Die Mühlendammschleuse liegt bei der Zahl der Schiffe, die sie jährlich passieren, deutschlandweit an der Spitze. Genutzt wird sie auch von der Fahrgastschifffahrt, die besonders bei den Brückenfahrten über die Spree und den Landwehrkanal auf sie angewiesen ist. Die Saison beginnt im April. Reeder fordern, die Betriebszeiten der Schleuse zu verlängern, und Frachtschiffe möglichst nur morgens und abends passieren zu lassen. 

Fahrgastschiffe, für die ihre Reeder bereits einen Fahrplan vorgelegt haben, würden bei der Schleusung  Vorrang haben, sagte Scholz; Frachtschiffe und Sportboote müssen dann warten. Mindestens bei jeder zweiten Schleusung müssten dann aber auch Sportboote zugelassen werden, für die sich meist noch ein Platz in der Kammer finden lasse.

Ein Teil der aus dem Zentrum kommenden Schiffe dreht aber planmäßig bereits vor der Schleuse im so genannten unteren Vorhafen ab, um zurückzufahren. Das Schleusen ist nämlich sehr zeitintensiv. Ein Wenden im Vorhafenbereich ist nach Angaben von  in Deutschland nur an der Mühlendammschleuse gestattet.

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