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Tierpfleger-Ehrung: Thomas-Dörflein-Gedenkpreis vergeben

Der Zoo hat am Dienstag die besten Tierpfleger-Lehrlinge geehrt. Die Ehrung wurde zum zweiten Mal in Gedenken an den verstorbenen Zootierpfleger Thomas Dörflein vergeben.

Feuerwehrmann, Pilotin, Model – und Tierpfleger: Das sind Berufe, die derzeit bei Schulabgängern hoch im Kurs stehen. Die besten Auszubildenden in Berlin zum Tierpfleger/Schwerpunkt Zootierpflege wurden am Dienstag im Tierpark Friedrichsfelde mit dem „Preis der Hauptstadtzoos 2010“ ausgezeichnet. Die Ehrung wurde zum zweiten Mal in Gedenken an den verstorbenen Zootierpfleger Thomas Dörflein vergeben. Die beiden Erstplatzierten, Till Ramm und Martin Krause, waren im Zoo-Aquarium tätig und schlossen die dreijährige Ausbildung mit einer „glatten Eins“ ab, wie einer der Kuratoren und Ausbilder, Ragnar Kühne, sagte. Martin Krause konnte wegen anderer Verpflichtungen nicht teilnehmen. Den zweiten Preis erhielt Laura Schilling, die ihre Lehre im Zoo mit der Note zwei abschloss.

Mehr als 1000 Bewerbungen gehen jährlich im artenreichsten Zoo der Welt für eine der zuletzt neun Lehrstellen ein. 90 Prozent der Bewerber sind junge Frauen, im Job gibt es aber mehr Männer. Gute Chancen hat, wer den Realschulabschluss und praktische Erfahrungen mitbringt. Je 240 Mitarbeiter haben Zoo und Tierpark, darunter auch Handwerker, Gärtner und Verwaltungskräfte. Den Besuchern aber sind am ehesten die Tierpfleger präsent.

„Viele Leute denken auch wegen der Zoo-Sendungen im Fernsehen, dass der Job hauptsächlich aus Füttern und Streicheln besteht. Wenn die wüssten“, hat Knut-Ziehvater Thomas Dörflein einmal gesagt. Dabei war er auch fürs Schlachthaus zuständig, musste Hinterlassenschaften Knuts auf seinem Schlafsack wegmachen und das Jungtier nachts alle zwei Stunden füttern. In dem Job ist man auch bei Wind und Wetter unterwegs. „Ganz wichtig ist es, dass die Tierpfleger ein Tier beurteilen lernen“, sagt Ausbilder Kühne. Geht es ihm gut? Wann kann es zur Gefahr werden? Die Hygiene im Gehege steht auf dem Lehrplan, Futterkunde, aber auch Flora und Fauna.

Till Ramm aus Friedenau hat nach dem Abitur wie Dörflein an der Peter-Lenné-Berufsschule gelernt und schrieb seine Abschlussarbeit über Plattfische im Zoo-Aquarium. Dort wollte er unbedingt hin, da er privat seit langem Zwergwarane hält; jetzt studiert der 25-Jährige Biologie. Martin Krause beeindruckte die Prüfer mit seiner Arbeit über die Haltung von Spinnentieren. Beide erhalten je 250 Euro und ein Naturkundebuch, für den zweiten Platz gibt es 150 Euro. Stifter des Gedenkpreises ist die Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin. Auch die Volksbank half. Weil das Anfangskapital weniger als 10 000 Euro betrug, freut sich die Fördergemeinschaft über Spenden, um die Ehrung langfristig vergeben zu können. Annette Kögel

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