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Neukölln und Kreuzberg: Demonstration gegen Polizei und Kongresse von Sicherheitsbehörden

Rund 600 Menschen, darunter zahlreiche Autonome und Linksradikale, starteten am späten Samstagnachmittag ihren Demonstrationszug. Der nahm einen überraschenden Verlauf. Bilder sehen Sie in unserer Fotostrecke.

Es war eine Demo gegen "Polizeigewalt" und gegen zwei Kongresse von Sicherheitsbehörden und Rüstungsbranche in Berlin - und sie nahm einen überraschenden Verlauf. Rund 600 Menschen, darunter zahlreiche Autonome und Linksradikale, starteten am späten Samstagnachmittag am Neuköllner Herrfurthplatz zu ihrem Zug. Es ging vorbei an zwei Polizeiabschnitten, so etwa in der Werbellinstraße, und die Meldestellen waren mit Gittern gesichert, die Polizei fürchtete Angriffe. So flogen aus dem Zug mit vielen schwarz gekleideten Menschen Pyrotechnik und Böller, Beamte klagten über Ohrenschmerzen.

Nahe dem Hermannplatz versuchten dann Demonstranten, Barrikaden zu errichten - das gelang aber nicht. Statt, wie geplant, zum Polizeipräsidium Richtung Platz der Luftbrücke weiterzuziehen, entschlossen sich etliche Teilnehmer in der Reuterstraße dann, Richtung Kreuzberg, zum Kottbusser Tor, abzubiegen.

Auf dem Weg dahin flogen Steine, einige Schaufenster gingen zu Bruch. Die Polizisten begleiteten den Zug teils auch aus Fahrzeugen heraus, so dass es nicht ständig zur direkten Begegnung kam.

Nach Auskunft von Beobachtern entschlossen sich etliche Teilnehmer wegen des einsetzenden Schneefalls und der Kälte die Demo zu verlassen. Andere zogen weiter bis zum Spreewaldplatz. Laut Polizei gab es am späten Nachmittag einige Festnahmen.

Die Polizei war wegen der äußerst aggressiven Aufrufe im Internet („Lasst es krachen“) mit mehreren Hundertschaften im Einsatz.

Von 31. Januar bis 2. Februar findet in Berlin die von der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik ausgerichtete „International Urban Operations Conference“ statt. Am 14. und 15. Februar ist die Hauptstadt Gastgeber des 15. Europäischen Polizeikongresses.

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