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Bleibt die East Side Gallery unversehrt erhalten?

© afp

East Side Gallery: Die Mauer kann weg

Auch die Berliner Mauer ist nicht für die Ewigkeit gebaut. Die Menschen wollen im Zentrum wohnen und arbeiten - zur Not muss eben auch die Geschichte dran glauben, wie jetzt bei der East Side Gallery.

Nichts ist für die Ewigkeit gebaut. Auch die Berliner Mauer nicht. Sie sollte auch nicht 100 weitere Jahre stehen, wie der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im Jahr 1989 in völliger Verkennung der Zeitläufte erklärt hatte. Das war kurz bevor die DDR implodierte und Mauerspechte den „antifaschistischen Schutzwall“ durchlöcherten. Mehr als 20 Jahre liegt das nun zurück und die Mauer ist Geschichte. Lebendige Geschichte, dort, wo noch etwas von ihr steht: Die East Side Gallery ist wie der Checkpoint Charlie Pilgerstätte.

Und in Friedrichshain ist die Mauer museal. Der Streit um Original und Übermalung bei der Wiederherstellung der verwitterten Kunst auf dem Beton wurde mit solchem Ernst geführt wie einst bei der Sanierung von Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Und jetzt das. Weil ein Bauherr es so will, rollen die Bagger an und sprengen Mauer und Gallery.

Die Stadt wächst, die Menschen wollen wohnen und arbeiten im Zentrum – so ist es eben! Wirklich? Jede Stadt braucht auch Leerstellen und Freiräume, wo Erinnerung zu Geschichte wird und somit Identität stiftet. Ist die East Side Gallery so ein Ort? Einen Streit darüber hätte sie verdient.

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