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Wahlbezirke (8): Tempelhof-Schöneberg: Unterschiedlicher geht’s kaum

Vom KaDeWe bis zum Dorfanger: Tempelhof-Schöneberg ein heterogenes Gemeinwesen. Als das eher konservative Tempelhof und das mehrheitlich links-alternative Schöneberg fusionierten, war die Freude nicht besonders groß.

Das Spektrum reicht vom legendären KaDeWe bis zum Dorfanger in Lichtenrade. Und zwischen drin die verschiedensten Kieze: die Lesben- und Schwulenszene rund um den Nollendorfplatz, gutbürgerliche Gegenden wie Friedenau oder das Bayerische Viertel, Problemquartiere in Schöneberg-Nord, Reihenhaus-Siedlungen in NeuTempelhof, Laubenkolonien in Mariendorf, große Industriegebiete in Marienfelde. Tempelhof-Schöneberg ist ein äußerst heterogenes Gemeinwesen.

Als das eher konservative Tempelhof und das mehrheitlich links-alternative, urbane Schöneberg 2001 fusionieren sollten, war die Freude darüber nicht besonders groß. Inzwischen hat man sich daran gewöhnt; auch wenn die Unterschiede geblieben sind. Im Rathaus Schöneberg, das zu Mauerzeiten weltpolitische Bedeutung hatte, wird nur noch Politik für den Bezirk gemacht. Auch das andere Symbol des alten West-Berlin im Bezirk, der Flughafen Tempelhof, musste einen Funktionsverlust hinnehmen. Er lebt inzwischen von seinem Mythos, erfreut sich aber wachsender Beliebtheit als Naherholungsgebiet und Veranstaltungsort. Für viele Einzelhändler rund den Platz der Luftbrücke sind harte Zeiten angebrochen; Die Geschäfte gehen schlecht, Läden stehen leer. Die klassischen Einkaufsstraßen haben es ohnehin nicht leicht. So findet SPD-Bürgermeisterkandidatin Angelika Schöttler, derzeit Jugendstadträtin, dass Haupt- und Rheinstraße wie auch der Tempelhofer Damm mehr Unterstützung bräuchten. Dagegen sagt ihr Konkurrent Bernd Krömer von der CDU, das vor zwei Jahren eröffnete Einkaufszentrum am Tempelhofer Hafen habe zumindest in diesem Stadtteil neue Akzente gesetzt.

Ein anderes Symbol des Bezirks, der Gasometer in der Torgauer Straße, wird demnächst neu belebt. Ab September will Günter Jauch dort für die ARD talken. Nebenan will die Technische Universität zudem künftig Energiestudiengänge anbieten.

Und während im innerstädtischen Schöneberg in den angesagten Quartieren Druck auf dem Wohnungsmarkt herrscht und die Mieten steigen, stellt sich in den Randlagen vor allem das Problem einer älter werdenden Bevölkerung.

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