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Akademie der Künste: Gedenkfeier für Bärbel Bohley

Trauerfeier in der Akademie der Künste: Rund 400 Menschen haben am Samstagabend in der am Pariser Platz der verstorbenen DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley gedacht.

Die Malerin und Bürgerrechtlerin war am 11. September im Alter von 65 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Zur Veranstaltung der Robert-Havemann-Gesellschaft - die Bohley 1990 mit gegründet hatte kamen Freunde, ehemalige Weggefährten aus der DDR-Opposition und Familienangehörige, darunter Bohleys Sohn Anselm. Akademie-Präsident Klaus Staeck sagte zum Auftakt der mehrstündigen Gedenkveranstaltung: "Was ich persönlich an ihr bewundert habe, waren ihre Hartnäckigkeit und Zähigkeit." Bohley habe sich nie einer Ideologie verschrieben und sei eine der ganz wichtigen Figuren der Wiedervereinigung gewesen.

Die frühere Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe nannte die Bohley eine mutige und streibare Frau. Sie sei großartig gewesen. Die Ehrung in der Akademie sei angemessen, weil Bohleys unbedingte Wahrhaftigkeit immer mit ihrem künstlerischen Selbstverständnis verbunden gewesen sei. "Sie hat viele von uns mit ihrem konsequenten Aufbegehren gegen Unfreiheit inspiriert", sagte Poppe, die inzwischen als Stasi-Landesbeauftragte des Landes Brandenburg arbeitet.

Eine öffentliche Trauerfeier für die Verstorbene sollte am Sonntagnachmittag (26. September, 15 Uhr) in der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg stattfinden. Die Beerdigung sei im engsten Familien- und Freundeskreis für kommende Woche auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof geplant, teilte die Havemann-Gesellschaft mit. Noch bis 3. Oktober liegt im Bereich der Freiluftausstellung "Friedliche Revolution" auf dem Alexanderplatz ein Kondolenzbuch aus.

Bohley wurde 1945 in Berlin geboren. Zwischen 1969 und 1974 studierte sie Malerei an der Kunsthochschule Weißensee. Die Künstlerin kam 1983 für mehrere Wochen in Haft, bekam später ein de-facto-Ausstellungsverbot und wanderte 1988 zeitweise nach Großbritannien aus. Sie gilt als eine der wichtigsten Figuren der DDR-Opposition der 80er Jahre, im September 1989 unterzeichnete sie in der untergehenden DDR den Gründungsaufruf für das Neue Forum mit. (dapd)

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