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Berlin-Marzahn: Die IGA 2017 geht in die wichtige Phase

Es geht voran am östlichen Standrand von Berlin: Die Schwebebahn kommt, der Bau des Besucherzentrums auch. Und die Manager ziehen nach Marzahn.

Berlin - Von der U- zur Schwebebahn und ab auf den Kienberg – Abheben zur Internationalen Gartenausstellung (IGA), das geht im Jahr 2017: in Marzahn. Noch im Januar werden die Chefs der Schau Verträge abschließen mit einem der Bewerber für den Bau der Seilbahn am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße. Die Millionen, die für den Bau der elektrisch betriebenen Gondelbahn erforderlich sind, bringt der Investor selbst mit. Trotzdem sollen die Fahrpreise zivil bleiben.

Bedenken, dass die IGA durch den Umzug vom Tempelhofer Feld nach Marzahn ohnehin zu einer nur regionalen Schau verkümmern könnte, weist Geschäftsführer Christoph Schmidt zurück: „Mit der U5 haben wir einen direkten Anschluss zum Alexanderplatz.“ Auch berichtet Kochefin Katharina Langsch von neuen Bündnissen, mit der Grünen Liga zum Beispiel. Gemeinsam will man den IGA Campus aufbauen, wo Kinder und Jugendliche aus aller Welt in „Grünen Klassenzimmern“, Schulgärten und in einem Internationalen Camp gemeinsam säen, ernten und kochen.

Sterneköche könnten außerdem ins Spiel kommen. In Brüssel hat Schmidt Gespräche mit der Trägerin des „Bocuse d’Or“-Preises geführt, der Fernseh- und Michelin-Sterneköchin Léa Linster. Ob die Zusammenarbeit kommt, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber, dass die Restaurants und Cafés auf dem IGA-Gelände keine Tiefkühlpommes in altem Fett braten werden – die „Kulinarik“, wie Schmidt sagt, ist wichtig für die Gartenschau. Feuerstellen gibt es genug: Das Restaurant und Café im Besucherzentrum bietet 250 Plätzen im Inneren und ebenso viele auf der Terrasse. In den Erweiterungsflächen der Gärten der Welt entsteht das „Cottage“, das englische Küche bieten wird. Eine besondere Karte muss für das Restaurant im orientalischen Garten entwickelt werden und auch in der Tropenhalle wird sich der Gastronom ins Zeug legen müssen.

Neben den ambitionierten Projekten streben die IGA-Macher auch eher unspektakuläre Kooperationen an: mit der Kleingartenanlage „Am Kienberg“ zum Beispiel, wobei im IGA-Ausstellungsjahr 2017 außerdem eine Veranstaltung zur Präsentation des „Bundesverbandes der Kleingärtner“ geplant ist.

Außerdem soll die polnische Partnerstadt von Marzahn, Tychy und andere Berliner Partnerstädte in das IGA-Programm eingebunden werden. Der für seine quirrlige Jazzszene bekannte EU-Nachbar könnte helfen, ein attraktives Musikprogramm für die neue Freilichtbühne auf die Beine zu stellen. Aber auch Pop, Rock und Klassik kommen ins Programm der 5000 Sitzplätze großen Freilichtbühne, die in der Nähe des Besucherzentrums nach Plänen von Paul Böhm entstehen soll. Die Arena soll in die Landschaft eingebettet werden, statt sie zu dominieren, und zu diesem Zweck ist auch ein geschwungenes, muschelförmiges Dach geplant.

Auch der im landschaftsarchitektonischen Wettbewerb erfolgreiche Entwurf zur Gestaltung der Parklandschaft der Büros von geskes.hack, VIC Brücken und Kolb Ripke wird nun umgesetzt. Bereits im kommenden Jahr soll außerdem der Spatenstich für das Besucherzentrum nach Plänen von „ww+“ erfolgen.

Das aber wohl wichtigste Zeichen, dass die IGA nun in die entscheidende Phase tritt, setzt die landeseigene Projektfirma selbst: Sie verlässt ihre Büroräume im Flughafengebäude von Tempelhof und zieht um – in die Markthalle, am Blumberger Damm 130, nach Marzahn.

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