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Ticker zum Nachlesen: Feiern und demonstrieren: So verlief der 1. Mai in Berlin

Polizeipräsenz, die anscheinend wirkte: Ungewöhnlich schnell löste sich die Revolutionäre Mai-Demonstration auf - insgesamt blieb es am Mittwochabend und auch in der Nacht ruhig. Tagsüber hatten tausende Menschen gefeiert und demonstriert. Der Ticker zum Nachlesen.

Der Tag der Arbeit, traditionell ein sehr ereignisreicher Tag in Berlin, verlief in diesem Jahr ausnehmend ruhig. In Schöneweide nahmen an dem Aufzug „Gemeinsam gegen Nazis“ rund 3 000 Personen teil, während in Kreuzberg Zehntausende friedlich beim Myfest rund um die Oranienstraße feierten. Auch der Höhepunkt des Tages, die Revolutionäre 1. Mai-Demo, verlief ungewöhnlich ruhig: Zwar flogen einige Steine und ein Auto brannte, die großen Krawalle blieben dieses Jahr aber aus. Auch in der Nacht gab es einer Polizeisprecherin zu Folge nach ersten Erkenntnissen keine nennenswerten Zwischenfälle. Alle Ereignisse des Abends können Sie in unserer Chronologie nachlesen:

07.00 Uhr: Auch in der Nacht ist es offenbar ruhig geblieben. Nach aktuellem Erkenntnisstand habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben, so eine Polizeisprecherin am Morgen. Eine offizielle Bilanz und Zahlen zu den Polizeieinsätzen rund um den 1. Mai sollen auf einer Pressekonferenz um 14.00 Uhr vorgestellt werden.

23.03 Uhr: Ein bis zwei vermeintliche Flaschenwerfer sind laut Polizei in der Adalbertstraße herausgezogen worden. Die Stimmung hat sich wieder etwas entspannt. Hauptsächlich befinden sich die Myfest-Besucher nun auf der Oranienstraße und feiern.

22.55 Uhr: Gereizte Stimmung herrscht in der Adalbertstraße; die Polizei hat Teile der Straße abgesperrt. Ihnen gegenüber stehen einige Randalierer - es sollen Flaschen geflogen sein.

22.46 Uhr: In der Annenstraße in Kreuzberg brennt ein BMW, die Polizei geht von Brandstiftung aus.

22.17 Uhr: Polizeipräsident Klaus Kandt lobt indirekt die linke Szene: Insgesamt sei die Demonstration wieder politischer geworden und von ritueller Gewalt habe man abgesehen. Er rechne nicht damit, dass in Kreuzberg noch etwas passiere. Die meisten der Demonstranten sind bereits Richtung Kreuzberg unterwegs.

22.12 Uhr: Am Rande kam es laut Polizei zu vereinzelten Festnahmen im einstelligen Bereich, eine genaue Zahl wurde noch nicht genannt.

22.10 Uhr: Die Demonstration hat sich aufgelöst; die Polizei hat die Absperrgitter abgeräumt. Der Verkehr Unter den Linden läuft wieder normal.

In Hamburg war die Demonstration etwas ausufernder als in Berlin: Hier musst die Polizei Wasserwerfer gegen Randalierer einsetzen.
In Hamburg war die Demonstration etwas ausufernder als in Berlin: Hier musst die Polizei Wasserwerfer gegen Randalierer einsetzen.

© dpa

21.46 Uhr: Etwas weniger ruhig verlief die Mai-Demonstration in Hamburg - dort musste die Polizei mit Wasserwerfern gegen die Randalierer vorgehen.

21.44 Uhr: Die Demonstration löst sich allmählich auf - viele laufen Richtung Alexanderplatz.

21.38 Uhr: Innensenator Henkel ist ebenfalls vor Ort und äußert sich positiv: "Alles was wir beeinflussen konnten, hat funktioniert." Nach 12 Stunden auf den Beinen und mit Grippe sei er - wie wohl auch einige der Demonstranten - ziemlich platt, so Henkel. Samt Polizeiführung warte er nun ab, wie geregelt sich die Demonstration auflöse.

21.24 Uhr: Über dem Demonstrationszug fliegt ein Polizei-Hubschrauber und überblickt das Geschehen.

21.07 Uhr: Die große Frage, ob und wie die Demonstration die Straße "Unter den Linden" erreicht, klärt sich bereits um kurz nach 21 Uhr, als der Zug relativ friedlich an ihrem Zielpunkt ankommt. Flutlichter der Polizei empfangen die Demonstranten.

20.50 Uhr: Wie auch in den vergangenen Jahren ist Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen) mit seinem Fahrrad bei der Mai-Demonstration dabei. Außerdem war er heute schon in Schöneweide und beim Myfest. Seine Erfahrung am 1. Mai seien durchaus positiv gewesen, sagt er. Er habe mit "unglaublich vielen Menschen geredet" und an den friedlichen Feiern teilgenommen. Besonders wichtig sei ihm bei der heutigen Demo das Engagement gegen Rechts.

20.43 Uhr: Erstaunlich friedlich passierte der Demonstrationszug die Bundesdruckerei und das Springer-Hochhaus. Der Zug ist nun in der Leipziger Straße angekommen.

20.24 Uhr: Der Zug nähert sich langsam der Bundesdruckerei und dem Axel-Springer-Gebäude. Laut Polizei wurde ein Auto beschädigt.

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20.20 Uhr: Protestforscher Simon Teune spricht im Interview von dem Zusammenspiel zwischen Polizei und Demonstranten - und der Rolle der Medien am 1. Mai. Das komplette Interview lesen Sie hier.

20.17 Uhr: Am Moritzplatz fliegen Steine gegen eine Tankstelle. Diese ist hermetisch durch Polizei-Autos abgeriegelt. Autonome haben an der Grünanlage versucht an den Polizeibeamten an dem griechischem Block vorbeizukommen - scheiterten aber.

19.55 Uhr: An der Ecke Heinrich-Heine-Straße/Annenstraße fliegen Steine und Flaschen gegen Wasserwerfer der Polizei und eine Sparkasse-Filiale - die Scheiben zerspringen. Die Demonstration zieht weiter Richtung Mitte.

19.45 Uhr: Die Demonstranten rufen Parolen wie "Hoch die internationale Solidarität".

19.28 Uhr: Zwischendurch fällt ein einzelner Böller.

19.25 Uhr: Der Zug der Demonstranten setzt sich in Bewegung. An der Spitze des Zuges laufen, wie angekündigt, griechische Gewerkschafter - unvermummt. Auf dem Transparent heißt es "Zusammen kämpfen gegen Kriege, Krise und Kapitalismus - einzige Lösung Revolution".

19.10 Uhr: Ziel der Demonstration ist die Straße "Unter den Linden". Die "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" findet auch in anderen deutschen Städten wie Hamburg und Stuttgart statt - auch in Zürich ist eine Demo geplant.

19.07 Uhr: Am Lausitzer Platz sammeln sich die Linken zur revolutionären 1. Mai Demonstration. Laut des Einsatzleiters vor Ort werden bis zu 10 000 Teilnehmer erwartet. Die Polizei zeigt starke Präsenz. Zu Beginn der Demo soll auch ein Hubschrauber den Zug begleiten.

18.56 Uhr: Der U-Bahnhof Görlitzer Straße ist wegen der Menschenmassen abgeriegelt. Besucher können hier nur noch aussteigen, aber nicht mehr abfahren. Wer mit der U-Bahn vom Myfest wegfahren will, muss entweder zum U-Bahnhof Kottbusser Tor oder Schlesisches Tor laufen.

Myfest-Veranstalter: "Das ist hier kein Oktoberfest."

18.55 Uhr: Auf dem Gelände der Bar 25 war für den heutigen Tag eigentlich nur der erste Spatenstich fürs neue Holzmarktgelände geplant. Stattdessen entpuppt sich die Veranstaltung als Volksfest: Technomusik spielt den Anwesenden entgegen, Feuerwerfer, Lasershow und Hüpfburg für die jungen Familien vervollständigen das Rahmenprogramm vor Ort. Das neue und offene Konzept der Bar 25 zeigt sich auch am Eingang. Kein Türsteher kontrolliert die Gäste, die weiterhin auf das Gelände strömen. Obwohl bereits seit dem frühen Nachmittag über 1000 Leute den Weg zum Holzmarktgelände gefundenen haben und das Gedränge groß ist, ist der Haupteingang weiterhin für alle offen.

18.50 Uhr: Myfest-Veranstalter David Strempel zeigt sich etwas besorgt, was den politischen Gehalt des Festes angeht. "Das ist hier kein Oktoberfest, es gibt hier kein Ponyreiten oder Edel-Schnaps. Wir sind eine politische Veranstaltung, die Spaß machen soll." Das Motto des Festes richtet sich gegen Gentrifizierung und gegen Rassismus.

18.30 Uhr: Unter Klaus Kandt und Frank Henkel zeigt die Polizei am 1. Mai massiv Präsenz – bis zum frühen Abend ist diese Strategie auch erfolgreich. Der schwarze Block der Autonomen formiert sich allerdings schon für die große Demo. Mehr zur Strategie der Berliner Polizei lesen Sie hier. Unter anderem waren im Laufe des Tages auch 80 Polizisten als Anti-Konfliktlöser in gelben Warnwesten auf dem Myfest unterwegs. Timo Hansen, Mitglied dieses neu formierten Polizei-Teams, legt Wert auf die Kommunikation: "Wir wollen ein Signal senden, dass wir zum Reden da sind und die Leute uns ansprechen können."

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18.15 Uhr: In der Ansprache der Bühnen-Betreiber heißt es unter anderem: "Nicht erst seit den bundesweiten Morden der NSU-Terrorzelle oder steigenden Mieten im eigenen Kiez bezieht das Core Tex Stellung zu politischen und sozialen Fragen. Auch wenn Rassismus und Diskriminierung fest in der Geschichte verankert sind und tagtäglich zu Unterdrückung führen, stehen wir nicht nur am 1. Mai auf, um schon den Anfängen rassistischem Denkens eine Absage zu erteilen. Antirassismus ist für uns eine Selbstverständlichkeit, ein Lebensgefühl und gelebte Realität."

18.14 Uhr: Laut Auskunft der Polizei sind vereinzelt Zugänge zum Myfest geschlossen worden, weil zu viele Menschen auf den Straßen sind.

17.58 Uhr: Mehrere Bühnen-Betreiber sind zusammen ins Studio gegangen, um eine CD aufzunehmen, sie soll um 18 Uhr auf allen 19 Bühnen gleichzeitig abgespielt werden. Tenor ist: "Gemeinsam gegen Rassismus".

17.48 Uhr: Nach einem 30-minütigen Lauf einmal durch das Myfest ist der Marsch der Autonomen am Lausitzer Platz zu Ende gegangen. Behelmte Polizisten begleiteten die paar hundert Autonomen - anders als im letzten Jahr - auch durch das Myfest.

17.40 Uhr: Der Berliner Polizei-Präsident Klaus Kandt wird am frühen Abend, gegen 18 Uhr, in Kreuzberg erwartet. Dort wird die revolutionäre 1. Mai Demonstration am Lausitzer Platz beginnen.

17.33 Uhr: Insgesamt haben europaweit am Tag der Arbeit Hunderttausende Menschen gegen die Sparpolitik in Europa demonstriert. Allein in Deutschland nahmen nach Gewerkschaftsangaben mehr als 400 000 Menschen an Kundgebungen für mehr soziale Gerechtigkeit teil.

17.23 Uhr: Die Autonomen formieren sich am Lausitzer Platz für den Marsch über das Myfest - eine Einsatzmannschaft der Hundertschaft folgt ihnen in voller Montur.

17.16 Uhr: Die Polizei hält sich weitestgehend am Rande des Geschehens auf. So stehen zum Beispiel am Görlitzer Bahnhof mehrere Mannschaftswagen. Vom Geschehen selbst halten die Polizisten Abstand. Am Kottbusser Tor hilft aber auch mal ein Polizist und weist einer jungen Teilnehmerin den Weg.

17.10 Uhr: Ein schwarzer Block formiert sich am Mariannenplatz für die Spontan-Demo über das Myfest. Am Engelbecken postieren sich zwei Wasserwerfer der Polizei, um Präsenz zu zeigen.

17.08 Uhr: In Schöneweide kam es zu kleinere Zwischenfällen bei dem Aufmarsch der rechtsextremen NPD. Die Polizei ging mit einem Wasserwerfer und Pfefferspray gegen Steinewerfer aus dem linken Spektrum vor.

Die einzigen Pflastersteine, die zutritt zum Myfest haben, sind aus grauem Styropor.

17.01 Uhr: Mit dem gemeinsamen Mai-Feiern hat sie es ja nicht so, die deutsche Linke. So halten die Genossen auch in Prenzlauer Berg Abstand. Die SPD hat zum Kinderfest mit Hüpfburg, der ab und zu die Luft ausgeht, auf die Werneuchener Wiese an der Kniprodestraße eingeladen. Und die Linke feiert 500 Meter entfernt unter der Bötzow-Eiche vor dem „Filmtheater Friedrichshain“. Bei den Sozialdemokraten gibt's Kaffee, Kuchen, Musik und Parteienvertreter. Mit Zauberershow, Imbissständen und eigenen Genossen feiert die Linke. Mailaune ist - links wie ganz links -ausgezeichnet.

16.55 Uhr: Die einzigen Pflastersteine, die zutritt zum Myfest haben, sind aus grauem Styropor. Sie werden von Berliner Unternehmensgründern verteilt, die mit der Aktion auf sich aufmerksam
machen wollen.

16.44 Uhr: Laut Polizei feiern 38 500 Menschen auf dem Myfest. Ausschreitungen gibt nicht; die Stimmung ist ausgelassen. Letztes Jahr waren deutlich weniger Menschen auf den Straßen, die Polizei sprach damals von 10 000 Teilnehmern.

16.35 Uhr: Familie Kol verkauft zum zweiten Mal türkische Spezialitäten wie Börek und Köfte auf dem Myfest. Sie sind sehr zufrieden mit dem Geschäft - es läuft sogar besser als im letzten Jahr, meinen sie. Anders sieht das der Besitzer der Bäckerei Melek auf der Oranienstraße: Es habe dieses Jahr zu viele Vorschriften gegeben. So dürfe er nur bis 16 Uhr seine Backwaren verkaufen - das sei geschäftsschädigend, meint er.

16.25 Uhr: Auch für das leibliche Wohl ist beim Myfest gesorgt: Dutzende kleine Stände verkaufen Leckereien wie Maiskolben, Falafel oder Kuchen. Viele Anwohner beobachten das bunte Treiben von ihren Fenstern oder Balkonen.

16:15 Uhr: In der Oranienstraße ist kaum noch ein Durchkommen, die Leute laufen dicht an dicht. Das verdirbt aber niemanden die Stimmung: Viele tanzen trotz der Enge. Insgesamt sind 19 Bühnen aufgebaut - es kommt Musik von Reggae bis zu HipHop. Hier finden Sie den Link zum Live-Programm.

16.11 Uhr: Aus dem Flohmarkt vor dem Ostbahnhof ist ein Elefantenmarkt geworden – so groß ist er dieses Mal, dass die Stände nicht nur den Vorplatz füllen, sondern auch den Kaufhofumstellen. Man kann kaum treten. An einem Bücherstand gibt's Bebel und Marx und für manchen die Erinnerung, warum heute Feiertag ist.

15.58 Uhr: Aus dem Berghain-Club wummern die Bässe. Der Tanz in den Mai dauert hier schon seit Mitternacht. Taxis bringen die ersten Gäste des Nachmittags und düsen mit den letzten der Nacht von dannen. Gar nicht weit entfernt schwebt noch ein weiterer Klangteppich über Friedrichshain. „Volare“ in Tanztee-Tempo dringt aus den Boxen zwischen den Wohnhäusern an der Andreasstraße. Auch die Volkssolidarität hat zum Schwof geladen. Fröhliche Gesichter, Bulette 1,80 Euro.

15.50 Uhr: Das Treiben rund um das Myfest wird immer dichter. Tausende Menschen strömen durch die Kreuzberger Straßen und feiern den ersten Mai. Viele Familien mit Kindern sind unterwegs. Auch Die Linke ist mit vielen Ständen am Mariannenplatz vertreten und verteilt rote Luftballons. Um 17 Uhr soll Gregor Gysi auf der Bühne auftreten.

15.06 Uhr Nach Polizeiangaben wurden in Schöneweide insgesamt 16 linke Gegendemonstranten festgenommen, außerdem sei eine Teilnehmerin des NPD-Zugs wegen des Tragens von verfassungswidrigen Symbolen festgenommen worden.

15.00 Uhr: Die vom Deutschen Gewerkschaftsbund organisierten traditionellen Aufzüge zum 1. Mai sind wie gewohnt ohne Zwischenfälle verlaufen. Auf drei Routen hatten sich die Demonstrationsteilnehmer kurz nach 10 Uhr in Bewegung gesetzt, ein Aufzug als Fußmarsch, ein zweiter als Skater- und Fahrradkorso und der dritte in Form eines Motorradkorsos. Die Teilnehmer trafen wie geplant gegen 11.30 Uhr am Platz des 18. März zur Abschlusskundgebung ein. Das Zusammentreffen am Endplatz der Demonstrationen wird, wie in den Vorjahren auch, voraussichtlich bis in die späten Nachmittagsstunden andauern.

14.49 Uhr: Auf der Abschlusskundgebung der NPD-Demo am Bahnhof Schöneweide redet Parteichef Holger Apfel, aus der Ferne hört man die Musik der Gegendemonstranten. Und auch aus den eigenen Reihen sind Buhrufe für den Parteichef zu hören.

14.28 Uhr: Bilder zur NPD-Demo und den Gegenprotesten in Schöneweide finden Sie hier.

14.00 Uhr: Die NPD-Demonstration hat ihren Endpunkt erreicht. Gerade auf den letzten Metern zum Bahnhof Schöneweide waren kaum Gegendemonstration positioniert, sodass Sprechchöre wie "Hier marschiert der rechte Widerstand." besonders laut durch die Straßen hallten. Vor der Bühne am nördlichen Ende des S-Bahnhofs finden nach dem Aufmarsch die Kundgebungen statt.

13.52 Uhr: Der NPD-Zug ist jetzt wieder zurück am Bahnhof Schöneweide, auf dem Weg wurde es teilweise doch sehr laut durch die Gegendemonstranten, die die Sprechchöre der Rechtsradikalen deutlich übertönten. Laut Aussage der Polizei haben an der Demonstration 480 Menschen teilgenommen, während insgesamt rund 2000 Gegendemonstranten an der Strecke verteilt protestiert hätten. Das Bündnis der Gegendemonstranten zeigte sich enttäuscht, weil es mit deutlich mehr Protestlern gerechnet hatte. Um den Aufmarsch stoppen zu können, sei man einfach zu spät gekommen, so das Bündnis.

13.32 Uhr: Das Myfest blüht auf, von allen Seiten ist Musik zu hören. Am Rande des Fests befindet sich das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz. Die Flüchtlinge haben eine eigene Bühne aufgebaut, auf der Musik gespielt wird, sie verkaufen Kuchen. Sie beteiligen sich an dem Fest, weil sie es "schön" finden, hieß es von einem der Campbewohner, außerdem wollen sie auf ihre Situation aufmerksam machen und durch den Kuchenverkauf ein bisschen Geld für das Camp einnehmen.

13.24 Uhr: An der Kreuzung Siemensstraße/Nalepastraße in Schöneweide läuft der NPD-Zug nun nur wenige Meter an linken Gegendemonstranten entfernt vorbei, die jedoch von positionierten Wasserwerfern in Schach gehalten werden. Von beiden Seiten sind Parolen zu hören.

Gemeinsam gegen Nazis in Schöneweide

13.10 Uhr: Mittlerweile ist die Sonne am Himmel herausgekommen, das Myfest beginnt, auf der Bühne wird Musik gespielt. Das Myfest ist gut besucht, aber noch nicht brechend voll. Die Leute schlendern von Stand zu Stand, hören Musik, kaufen sich etwas zu essen. Unter ihnen ist auch die Ballonverkäuferin Connie, 44 Jahre, die seit 10 Jahren immer wieder zum Myfest kommt: "Ich liebe die Stimmung hier und komme gerne her, aber um 19 Uhr haue ich ab. Dann wird es mir zu stressig." Ihren Verkaufsstand hat Connie am Mariannenplatz.

13.08 Uhr: Hier noch einmal die offiziellen Zahlen der Polizei zur Walpurgisnacht und den Veranstaltungen am gestrigen Abend: Rund 3.300 Polizeibeamte waren im Einsatz, von denen nach ersten Erkenntnissen insgesamt sieben verletzt wurden, eine Beamtin konnte ihren Dienst nicht mehr fortsetzen. Insgesamt nahm die Polizei 17 Personen vorübergehend fest und sprach elf Platzverweise aus. Es wurden 20 Ermittlungsverfahren u. a. wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet sowie drei Ordnungswidrigkeitsanzeigen gefertigt.

Am Mauerpark, im Kreuzberger Viktoriapark im Görlitzer Park sowie im Volkspark Friedrichshain und am Boxhagener Platz feierten insgesamt mehrere tausend Menschen ausgesprochen friedlich. An dem Aufzug „Gemeinsam gegen Nazis in Schöneweide“ nahmen rund 3.000 Personen teil. Bis etwa 23.15 Uhr hielten sich am Platz am Kaisersteg noch bis zu 1.700 Personen auf und verfolgten dort ein Abschlusskonzert. Die von 14 bis 20.45 Uhr andauernde Kundgebung „Antikapitalistische Walpurgisnacht“ in der Böttgerstraße in Gesundbrunnen verlief mit rund 500 Teilnehmern störungsfrei. Bei dem angemeldeten Aufzug „Gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung“ zogen ab 21.00 Uhr bis zu 2.400 Personen von der Badstraße durch den Weddinger Kiez zum U-Bahnhof Seestraße. Während des Aufzuges kam es zu Sachbeschädigungen an einem geparkten „VW“ in der Maxstraße sowie zu Steinwürfen gegen Fensterscheiben einer Bankfiliale in der Nazarethkirchstraße. An der Kreuzung Pank-/Ecke Wiesenstraße geriet ein Auto in Brand.

12.51 Uhr: Der NPD-Tross hat sich jetzt mit Transparent ("Genug gezahlt - wir sind keine Melkkuh Europas") und ca. 350 Teilnehmern in Bewegung gesetzt. An der Spitze des Zuges laufen Parteichef Holger Apfel und der ehemalige Vorsitzende Udo Voigt. Die Mehrheit der Rechtsextremen kommt aus Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gegendemonstranten sind weit weg, sowohl räumlich als auch akustisch. Auch der NPD-Zug selbst ist auffällig still, nur vereinzelt sind Parolen zuhören. Ziel ist zunächst die Kundgebung an der Edison/Wilhelminenhofstraße, wo immer noch rund 50 NPD-Anhänger ausharren. Dort stehen mittlerweile auch Polizeitrupps vor jedem Hauseingang.

12.23 Uhr: In der Innenstadt ist der Demonstrationszug des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit mehreren tausend Teilnehmern (DGB) mittlerweile durchs Brandenburger Tor gezogen. "Recht auf Arbeit für alle" und "Rente muss zum Leben reichen" ist auf Transparenten oder T-Shirts zu lesen.

12:04 Uhr: Die Polizei hat das Pryamidenkonstrukt auf der Brückenstraße jetzt samt der vier Demonstranten angehoben und auf die heruntergelassene Hebebühne eines Polizei-LKWs gehievt. Dabei musste sie sehr vorsichtig vorgehen, weil sonst leicht die im Inneren der Pyramiden verketteten Arme der Demonstranten hätten gebrochen werden können. Der Betonklotz und die Demonstranten werden nun weggefahren, die vier Männer bekommen eine Anzeige wegen Nötigung, wie ein Polizeisprecher mitteilt.

11.55 Uhr: In der Adalbertstraße in Kreuzberg wird das Myfest fleißig vorbereitet: Stände werden aufgebaut, der Grill wird aufgestellt, Rauch steigt in die Luft, die Döner-Läden haben extra viel eingekauft, um auf den großen Menschenansturm gerüstet zu sein. Allerdings lässt dieser Ansturm noch auf sich warten.

Blockade-Pyramide überrumpelt Polizei

11.49 Uhr: Bis auf die Stelle, an der die Beton-Pyramide den Weg blockiert, hoffen die linken Gegenveranstaltungen wohl vergebens, den Marsch der NPD durch Sitzblockaden unterbrechen zu können. Das dürfte angesichts des hohen Polizei-Aufgebot unmöglich werden. Am Wilhelminenhof hat die Polizei mehrere Wasserwerfer aufgestellt. Immer wieder laufen kleinere Gruppen von Linken umher und Suchen stellen, an denen Sie an die Demonstrationsstrecke gelangen können. Doch die Polizei ist offenbar gut vorbereitet. Am Bahnhof Schöneweide sind mittlerweile rund 100 NPD-Anhänger versammelt, darunter auch mehrere Spitzenfunktionäre der Partei sowie der ehemalige Vorsitzende Udo Voigt.

11.26 Uhr: Die Bilder von den Demos und Veranstaltungen am Vorabend und in der Walpurgisnacht können Sie sich hier noch einmal anschauen.

11.05 Uhr: Mit der Blockade-Pyramide sind die Polizisten offenbar überrumpelt worden. Polizeiangaben zufolge ist ein Kleintransporter um ca. 07.30 Uhr an den Polizeiposten vorbei von der Schnellerstraße auf die Brückenstraße gerast und ließ dort die Pyramide aus dem Wagen rutschen, woraufhin sich die vier Demonstranten sofort anketteten. Mittlerweile ist ein Polizei-Kranwagen mit niedersächsischem Kennzeichen angerückt, offenbar soll versucht werden, die Konstruktion samt Demonstranten abzutransportieren. Einem Sprecher zu Folge sei es hilfreich, die niedersächsischen Kollegen dabei zu haben, da diese Erfahrung mit derartigen Einsätzen und Blockaden unter anderem von den Anti-Atomlager-Protesten im Wendland und jährlichen Nazi-Aufmärschen in Bad Nenndorf hätten.

10.47 Uhr: Die Teilnehmerzahl der NPD-Kundgebung an der Ecke Edisonstraße/Wilhelminenhofstraße beträgt knapp über 50. Die offiziell als Mahnwache angemeldete Veranstaltung diente offenbar dazu, als Alternative zur möglicherweise von Gegendemonstranten verhinderten offiziellen Marschroute noch eine weitere Fläche zur Demonstration zu sichern.

10.34 Uhr: Auf der Brückenstraße in Schöneweide haben sich vier Gegendemonstranten auf der Mitte der Fahrbahn an eine pyramidenförmigen Betonkonstruktion gekettet, so dass ihre Arme im Inneren der Konstruktion feststecken. Die Demonstrations-Route der Neonazis ist damit erstmal blockiert. Die Polizei setzt kurz die Bohrmaschine an, lässt dann aber wieder ab.

10.22 Uhr: Auch Innensenator Frank Henkel ist vor dem Bahnhof Schöneweide. Die erst gerade überwundene schwere Fiebererkrankung ist ihm noch anzusehen. Mit dem Verlauf der Walpurgisnacht sei er sehr zufrieden, teilt er mit. "Auch für heute sehe ich die Polizei gut aufgestellt", sagt der Innensenator weiter. "Unsere Einsatzkräfte werde besonnen und hochprofessionell vorgehen, falls nötig auch mit der entsprechenden Konsequenz." Ob die Demonstrationsroute freigegeben bleibt, werde die Polizei entscheiden.

10.15 Uhr: Der Platz vor dem Bahnhof Schöneweide füllt sich, mittlerweile sind auch die ersten NPD-Anhänger vor Ort, darunter auch der Landesvorsitzende Sebastian Schmidtke. An der Schnellerstraße hat die Polizei eine kleine Gruppe linker Gegendemonstranten daran gehindert, die Absperrung zu durchbrechen. Insgesamt sind inzwischen über 500 Linke zur Gegendemonstration an der Schnellerstraße.

10.00 Uhr: Während die einen noch den Rausch der Walpurgisnacht-Party ausschlafen, gibt man sich im Volkspark Friedrichshain dem Rausch der Kilometer hin: Unzählige Jogger ziehen schon am frühen Vormittag ihre Runden durch den zartgrünen Park. Es ist eines der vielen unorganisierten Sporttreffs der Stadt, die bei herrlichem Sonnenschein auf dem Tempelhofer Feld, im Tiergarten oder in der Hasenheide steigen. Auf dem einen der zwei Trümmerberge im Friedrichshain, wo sich ein Lamm am Spieß über dem Feuer dreht, deutet sich derweil an, was am Nachmittag in vielen Grünanlagen zu erwarten ist: Berlin trifft sich zum unorganisierten Grillfest.

09.58 Uhr: Am südlichen Ausgang des Bahnhofs Schöneweide steigt kurz schwarzer Rauch auf. Was dort gebrannt hat, lässt sich nicht sagen, nach kurzer Zeit ist der Rauch aber auch wieder verzogen. Unterdessen hat die Polizei eine kleine Gruppe linker Gegendemonstranten daran gehindert, über die Absperrung in der Schnellerstraße zu gelangen.

09.39 Uhr: In Schöneweide haben sich inzwischen die ersten Demonstranten und Gegendemonstranten eingefunden. Am Startpunkt der NPD-Demonstrationen befänden sich den Angaben eines Polizeisprechers zu Folge zum aktuellen Zeitpunkt ca. 20 Teilnehmer. Bei einer weiteren NPD-Kundgebung in der Nähe seien es knapp mehr als 50 Teilnehmer. Am S-Bahnhof Schöneweide zeigt die Polizei starke Präsenz, Teile des Bahnhofs sind abgesperrt. nah am Absperrgitter haben sich bereits ca. 200 Gegendemonstranten mit Lautsprecherwagen und einem großen Ballon mit der Aufschrift "Kein Bock auf Nazis" positioniert. Fahnen der Linkspartei sind zu sehen, Die gegenüber vom Bahnhof beginnende Spreestraße ist von der Polizei an beiden Enden abgeriegelt.

Ein Überblick über die Feste und Feierlichkeiten in der Stadt

08.57 Uhr: Feste und Feierlichkeiten gibt es heute an zahlreichen Orten in der Stadt. Hier ein Überblick:

Pflanzen im Mörchenpark
Das Areal, auf dem einst die Bar 25 beheimatet war, erwacht zu neuem Leben: Ein Fest mit Grill, Musik und Karussell läutet das neue Kapitel der Brache zwischen Friedrichshain, Kreuzberg und Mitte ein. Ein Programmpunkt ist die gemeinsame Begrünung des Geländes, deshalb sollen alle Pflanzen mitbringen. www.holzmarkteg.de, 14- 22 Uhr, Holzmarktstr. 25-33, Eintritt: frei.

Historisches in Dahlem
Der Rummel im Stil des frühen 20. Jahrhunderts bietet mit traditionellen Karussells und Fahrgeschäften ein Spektakel für die ganze Familie: Hau-den-Lukas, Papierblumen-Schießen, Feuer-Akrobatik, Drehorgel-Musik. 11- 19 Uhr, Domäne Dahlem, Gutshof, Königin-Luise-Straße 49, Eintritt: 2 Euro, ermäßigt 1 Euro.
Myfest in Kreuzberg
Zum 11. Mal findet das Familienfest Myfest zwischen Kottbusser Tor, Heinrichplatz und Oranienstraße statt. Gefeiert wird im Kiez friedlich, bei Live-Musik und Grillgut. Programm-Infos unter: www.myfest36.de. ab 12 Uhr, Oranienstraße, Kreuzberg, Eintritt: frei.

Volksfest in der Jungfernheide
Der Jugendclubring Berlin e.V. und das Jugendamt laden zum Kinder- und Familienfest in den Volkspark Jungfernheide ein. Junge Bands machen das Fest zum musikalischen Highlight. Das Gelände ist vom Parkeingang Heckerdamm/Halemweg zu erreichen. 14-18 Uhr, Volkspark Jungfernheide, Westfälische Straße 16A, Eintritt: 3.

Mittelalterfest in Lichtenberg
Das „Spectaculum am lichten Berg“ feiert dieses Jahr Premiere. Im Park am historischen Rathaus warten Marionettentheater, Bogenschießen, ein Märchenzelt und Aktionen wie Wollspinnen, Schmieden und Perlendrehen auf Zuschauer und Mitmacher. 10-18 Uhr, Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, Eintritt: frei.

Maifest in der Ufa-Fabrik
Wer sich mal so richtig austoben will, ist genau richtig beim Familienfest auf dem Kinderbauernhof: Geschicklichkeitsspiele, Ponyreiten und Schubkarrenrennen stehen auf dem Programm, danach kann man sich an Kuchen, Kakao, Kaffee und Würstchen vom Grill stärken. Ab 14 Uhr, ufaFabrik, Viktoriastraße 10-18, Tempelhof, Eintritt: frei.

08.29 Uhr: Auch für Hamburg fällt die Bilanz der Polizei positiv aus. Im Schanzenviertel verlief die Walpurgisnacht weitgehend ruhig. Vor dem linken Kulturzentrum „Rote Flora“ wurden am Vorabend des Feiertags vereinzelt Böller gezündet, Flaschen geworfen und unter anderem Mülleimer in Brand gesetzt. Anwohner versuchten, kleine Feuer zu löschen und Randale zu verhindern. In der Nacht zum Mittwoch griff dann die Polizei ein, Beamte räumten brennenden Abfall von der Straße. Nach Angaben der Polizei vom frühen Mittwochmorgen wurden zwei Menschen festgenommen, elf kamen in Gewahrsam.

08.03 Uhr: Schon im Vorfeld des Feiertags war es in diesem Jahr verhältnismäßig ruhig, es gibt viel Anlass zur Hoffnung auf einen weitgehend friedlichen 1. Mai. Unsere Vorschau auf die Veranstaltungen und die Vorbereitungen der Polizei können Sie hier noch einmal nachlesen.

07.31 Uhr: An der Ecke Legiendamm/Waldemarstraße in Kreuzberg befänden sich aktuell zwei unbefugte Personen oben in einem Baukran, teilt ein Polizeisprecher mit. Sie hätten dort ein Transparent mit dem Slogan "Break Isolation" enthüllt. Es bestehe keine Gefahr, man warte einfach ab, bis die beiden von alleine wieder herunterkommen.

07.20 Uhr: Die Polizei zeigt sich am frühen Morgen "sehr zufrieden" mit dem Verlauf der Walpurgisnacht. "Es war eine sehr ruhige Nacht" sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel, nur vereinzelt sei es zu Festnahmen und kleineren Zwischenfällen gekommen. Wie die verschiedenen Demonstrationen und Veranstaltungen z. B. in Wedding oder im Mauerpark am Abend verliefen, können Sie hier nachlesen.

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