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Design ist das Fach des Mercedes CLS Shooting Brake, in dem er am aussagekräftigsten ist. Muss nicht gefallen, aber wird vielen gefallen.

© Felix Haberkorn

Fahrbericht Mercedes CLS Shooting Brake: Glamour fürs Golf-Gepäck

Coupé oder Kombi? Diese Frage ist beim Mercedes CLS Shooting Brake eigentlich egal. Unter einem altehrwürdigen Namen haben die Schwaben ein Auto auf die Räder gestellt, das einfach was hermacht. Und wer braucht sowas? Niemand, und dennoch macht es Freude.

Ist es nun ein Kombi oder ein Coupé? Das hört sich ganz nach dem x-ten Crossover-Mobil an, das sich die Produktstrategen eines Autobauers haben einfallen lassen. Nach dem Motto: Man nehme zwei Karosserievarianten, designe irgendwas dazwischen und verkaufe das Ganze dann als das Beste aus zwei Welten. Beim Mercedes CLS Shooting Brake ist das aber ganz und gar nicht so, denn der Shooting Brake ist eigentlich alte Schule. Volvo hat diese Mischung bereits in den sechziger Jahren erfunden. Der legendäre Schneewittchensarg, der Volvo P1800 ES, war der erste Shooting Brake der Automobil-Geschichte in Großserie.
Tatsächlich ist die Karosserieform Shooting Brake schon im Zeitalter der Pferdekutschen entstanden und galt als leichtes Gespann, das für die Jagd nur wenig Gepäck befördern sollte. Später wurden in England einige Automobile als Einzelstücke für reiche Gutsbesitzer gefertigt, die diese zur Jagd oder für das Golfspielen einsetzten. In Serie wurde der Shooting Brake später auch in England gebaut. Aber vom Aston Martin DB5 Shooting Brake gab es dann nur 12 handgefertigte Modelle, die beim Karosseriebauer Harold Radford Coachbuilders gefertigt wurden. Durch das unveränderte Übernehmen der Hinterachse waren die Autos wohl kaum beherrschbar und so eine Gefahr für sich und andere.

Ein Schönling, kein Verkaufserfolg

Mercedes hat sich also geschickt eines altehrwürdigen Namen bemächtigt und diesen auch gleich mit einem Auto besetzt, dessen Schultern breit genug sind nun als der moderne Shooting Brake schlechthin zu gelten. Jedes andere Modell, das künftig mit dieser Karosserieform gebaut wird, muss sich wohl an dem Stuttgarter Vorbild messen lassen. Das Original hat allerdings auch gezeigt, dass ein solcher Mix nicht unbedingt ein Schlager werden muss. Ganz im Gegenteil, vom Volvo P1800 ES wurden in zwölf Jahren nur 8077 mal gebaut. Erst im letzten Produktionsjahr feierte er in den USA gewisse Verkaufserfolge, ansonsten blieb der Absatz blass. Als Oldtimer ist der schöne Schweden allerdings ein begehrtes Stück, dass in brauchbarem Zustand unter 15 000 Euro nicht zu bekommen ist.

Die Metamorphose vom astreinen Coupé zum Crossover mit einem Kombi ist im Rahmen der gleichen Abmessungen gelungen. Nur um einen Zentimeter hat der Mercedes CLS Shooting Brake zugelegt.
Die Metamorphose vom astreinen Coupé zum Crossover mit einem Kombi ist im Rahmen der gleichen Abmessungen gelungen. Nur um einen Zentimeter hat der Mercedes CLS Shooting Brake zugelegt.

© Markus Mechnich

Auch Mercedes wird nicht allzu kühne Verkaufszahlen für den Shooting Brake geplant haben. Das Coupé CLS wurde im vergangenen Jahr weltweit stolze 36 825 Einheiten verkauft. Da es sich beim Kombi-Coupé-Bruder um ein deutlich teureres Modell handelt wird man in Stuttgart wahrscheinlich schon mit 20 000 Verkäufen ganz gut leben können. Gegenüber dem Ahnen fast schwindelerregende Zahlen. Schauen wir uns also das Auto an, das die Nachfolge des Schneewittchensargs antreten und eine neue Ära an Edel-Kombis einläuten möchte. Bei uns hat sich der Schönling als Mercedes CLS 500 Shooting Brake vorgestellt. Gehen wir mal der heiklen Frage nach, für wen sich so ein Auto eigentlich eignet und was es kann.

Draufschauen:
Es gibt Autos, die lassen niemanden so wirklich gleichgültig. Eyecatcher, die auf der Straße die Blicke auf sich ziehen. Der Mercedes CLS Shooting Brake ist so ein Auto. Das bedeutet nicht, dass er zwangsläufig jedem gefällt. Die Bandbreite der Resonanz reicht von Staunen und Verzückung bis zum Naserümpfen. Aber er polarisiert, bildet Meinung auf den ersten Blick.
Mit dem CLS Coupé hat Mercedes eine neue Design-Ära eingeläutet und das Kombi-Coupé übernimmt diese Linienführung vorne weitgehend. Auch nach hinten verändert sich relativ wenig bis auf die Dachlinie, die nun naturgemäß erst an der Kofferraumkante endet. Von der Seite betrachtet lässt sich feststellen, dass die Transformation gelungen ist. Der Shooting Brake wirkt dabei wuchtiger als sein Coupé-Bruder, wobei der Radstand identisch bleibt und der Neue in der Länge nur um 1,5 Zentimeter gewachsen ist. Allerdings sind die 4,96 Meter bereits ein Gardemaß für einen Pkw.
Ob es gefällt muss schließlich jeder Betrachter selbst entscheiden. Die Rolle des Imageträgers und Vorbilds füllt auch der CLS Shooting Brake sehr ordentlich aus. Dazu genügt ein Blick auf die aktuellen Baureihen A- und B-Klasse, sowie auf die jüngst überarbeitet E-Klasse. Aus der Langweiler-Ecke ist Mercedes jedenfalls herausgekommen. Unsere Meinung: Ein Auto zum Einrahmen und an die Wand hängen.

Reinschauen:
Was draußen schon ganz ansehnlich anfängt geht drinnen ebenso fesch weiter. Das heißt: Luxus, wo das Auge hinblickt. Die Bestuhlung ist mit beigem Leder bedeckt, das Armaturenbrett in mattem Pappel-Holz gehalten und dazwischen findet sich Chrom und schwarzes Leder auf dem Armaturenbrett. Haben wir eingangs die Frage gestellt, für wen solche Autos gebaut werden? Alleine das Interieur dürfte einen Aufpreis in der Liga eines VW Polo verursachen. Aber kein Sozialneid. Das was Mercedes hier zusammengebaut hat passt optisch hervorragend zu der dunkelroten Metallic-Lackierung, sieht sehr edel aus und ist tadellos verarbeitet.

Ob man sich mit dem dreistufigen Hebel anfreunden kann, der den guten alten Schaltknauf oder Automatik-Hebel in der Mitte ersetzt, ist letztens Endes Geschmackssache. Die Hand greift immer wieder automatisch ins Leere und erst nach einigen Tagen polt sich der jahrzehntelang trainierte Griff um auf den Schaltstock hinter dem Lenkrad, der das Getriebe in den Vortrieb versetzt, zum Zurücksetzen animiert oder in den Park-Modus bringt. Sonst gibt es aber an der Bedienung kaum etwas auszusetzen. Das Display des Navigationssystems wirkt in dieser Fahrzeugklasse vielleicht etwas klein. Aber das hält Mercedes ziemlich konsequent über alle Baureihen hinweg durch. Gefühlt ist da die Konkurrenz einen Schritt voraus. Die Bedienung des Multimediasystems funktioniert mit dem Drehknopf auf der Mittelkonsole allerdings tadellos und wird nach kurzer Eingewöhnung fast blind durchgeführt.

Platz nehmen:
Bei einem Auto mit der Länge von fast fünf Metern sollte Platz eigentlich kein Thema sein. Und tatsächlich gibt es vorne wie hinten üppig Raum zum Ausbreiten. Einzig der mittlere Sitz im Fond könnte vielleicht auf Dauer etwas unbequem werden. Aber der CLS Shooting Brake ist bewusst als Viersitzer ausgerichtet. In der Mitte sitzt man nur zur Not. Nur wenn vorne und dahinter Sitzriesen Platz nehmen werden die Knie in Kontakt mit dem Vordersitz kommen. Die Sessel sind gut ausgeformt und lassen sich in Punkto Seitenführung variabel justieren. Am Anfang irritierend, später aber ein Komfortmerkmal sind die dynamischen Seitenlehnen, die sich mit dem Lenkeinschlag stützend dem Körper des Passagiers entgegen stemmen. Sicher kein „Must-have“, aber auf der Landstraße ein Genuss.

Aber wie sieht es denn hinten aus? Schließlich ist der Mercedes CLS Shooting Brake doch ein Kombi. Gut, nicht wirklich, aber sowas in der Richtung. Nachdem sich die elektrische Heckklappe nach oben gesurrt hat, erscheint in einer Tiefe von 1,15 Metern Raum für Phantasie. Den typischen Baumarkt-Einkauf, gerne als Kriterium für Kombis hergenommen, mag man sich hier nicht wirklich vorstellen. Das geistige Auge sieht eher den Golfbag hin und her rutschen oder die Einkaufstüten von Gucci und Prada sich hier stapeln. Wie auch immer, die 590 Liter haben Potenzial so manche Boutique um einige tausend Euro reicher zu machen. Und wenn der Golfurlaub ansteht kann im Zweifelsfall die Rückbank asymmetrisch umgeklappt werden und dann schlucken die 1550 Liter, die dann entstehen, sicher auch noch so einige Lederköfferchen. Kurz gesagt, der Gepäckraum ist doch größer als erwartet und durch die breite Öffnung, die niedrige Ladekante und Zurrösen im Boden auch sehr praktisch ausgelegt.

Losfahren:
Seinen wahren Charakter zeigt der V8 unter Haube erst mal nur mit einem kurzen Aufgrollen nach dem Druck auf den Startknopf. 408 PS melden sich dann zum Dienst, die in der internen Hackordnung von Mercedes lediglich von der AMG-Version mit 558 Pferdestärken übertroffen werden. Dann wird es aber ganz leise und der Achtzylinder wird erst mal zum braven Pony. Nach dem Start macht sich dann aber das Drehmoment von 600 Netwonmeter mit Nachdruck bemerkbar. Weniger durch Krawall als durch unerbittlichen Zug nach vorne. Zwei Turbolader im 4,7 Liter großen Aggregat sorgen dafür, dass der maximale Schub zwischen 1600 und 4750 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung steht. Beim Fahren drückte sich das in einer allgegenwärtigen Kraft aus, die sofort beim Druck aufs Gaspedal zur Verfügung steht.

Der Laderaum ist mit 590 Litern schon nicht klein, lässt sich aber, wie ein echter Kombi, zum Nutzwertriesen mit 1550 Litern Kofferraumvolumen erweitern.
Der Laderaum ist mit 590 Litern schon nicht klein, lässt sich aber, wie ein echter Kombi, zum Nutzwertriesen mit 1550 Litern Kofferraumvolumen erweitern.

© Markus Mechnich

Dank Fahrdynamiksystem lassen sich Gaskennlinie und Getriebeabstufung in drei Modi einstellen. Richtig zum Tier wird der CLS 500 allerdings nicht. Dafür bleibt er auch im Sportmodus zu leise, auch wenn die Fahrleistungen durchaus Eindruck machen. In 5,3 Sekunden beschleunigt er das rund zwei Tonnen schwere Fahrzeug auf 100 Stundenkilometer und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeriegelten 250 km/h. Im Auftritt bleibt der größte Shooting Brake nach der AMG-Version aber er beim britischen Understatement.
Die Siebengang-Automatik, die Mercedes im Gegensatz zur Konkurrenz selbst entwickelt, ist immer noch ein feines Getriebe. Nur bei besonders sportlicher Fahrt ist es aus dem Rhythmus zu bringen, zeigt dann aber, dass die Zeit nicht still steht. Bei ZF in Friedrichshafen werden gerade die ersten Automatikschaltungen mit neun Gängen in Serie gebracht. Da wird Mercedes irgendwann nachziehen müssen. Aber das ist kein wirklich ernsthafter Grund für Kritik.
Die wird schließlich auch am Fahrwerk mit serienmäßiger Luftfederung sicher nicht laut. Die adaptiven Dämpfer werden elektronisch in Millisekunden auf die aktuelle Fahrsituation angepasst. Über einen Schalter in der Mittelkonsole lässt sich die grundsätzliche Abstimmung zwischen Normal, Komfort und Sport wählen. Die Unterschiede fallen allerdings nicht sonderlich gravierend aus. Sollte sich der Mercedes CLS Shooting Brake tatsächlich mal abseits der Straßen bewegen, dann kann das Auto angehoben werden. Recht praktisch, aber interessanter dürfte für die meisten Kunden sein, dass die Luftfederung den CLS bei schnellerer Fahrt, zum Beispiel auf der Autobahn, absenkt und so das Fahrverhalten stabiler wird und der Luftwiderstand sinkt. Für eine sehr gute Stabilität in engen Kurven sorgt die Luftfederung zusammen mit dem beim CLS 500 serienmäßigen Allradantrieb.
In der Summe kommt dabei ein außergewöhnliches Fahrverhalten heraus. Motoren, Getriebe und Fahrwerk fügen sich zu einem sehr guten Paket zusammen. Die ganz große Sportlichkeit ist nicht unbedingt das Metier des CLS 500. Aber wenn er soll, dann kann er auch richtig flott voran kommen. Und auf der Autobahn gibt es für den CLS 500 wenig Konkurrenz.

Helfen lassen:
Das Arsenal von Mercedes in Sachen Technik ist mittlerweile regelrecht beeindruckend und für den CLS Shooting Brake ist natürlich alles verfügbar, was die Regale hergeben. Darunter findet sich natürlich vieles, was die Konkurrenz auch anbietet. Spurhalte- und Totwinkel-Assistenten etwa, die es hier aber beide als aktive Versionen gibt.
Bei längeren Autobahnfahrten ist die aktive Geschwindigkeitsregelung ein Gewinn an Komfort. Sie bremst das Auto ab, wenn andere Fahrzeuge in die Spur fahren und hält selbstständig einen sicheren Abstand ein. Auch im CLS gibt es bereits ein intelligentes Lichtsystem, das Mercedes gerade für die S-Klasse in einer erweiterten Variante eingeführt hat. Voll-LED-Scheinwerfer, wie beim großen Bruder, gibt es hier aber noch nicht.

Abschluss durchaus gelungen. Die Karosserieform steht dem edlen Schwaben gut.
Abschluss durchaus gelungen. Die Karosserieform steht dem edlen Schwaben gut.

© Markus Mechnich

Hinzu kommen noch einige weitere Systeme, die das Fahren mit dem Mercedes CLS Shooting Brake durchaus spürbar komfortabel und sicher machen. Wem das jetzt alles ein bisschen viel wird, dem sei gesagt, dass die allermeisten dieser Techniksysteme nicht zu bemerken sind. Der klassische CLS-Kunde wird wahrscheinlich von einigen der Helferlein erst hören, wenn er eines Tages eine teure Werkstattrechnung in der Hand hält.

Hören und sehen:
Auch in Sachen Entertainment lässt sich Mercedes nicht lumpen. Bang&Olufsen oder Harmann Kardon beschallen wahlweise den Innenraum und auf Wunsch zeigt der CLS auch Video und TV. Ob das auf dem kleinen Bildschirm vorne Freude bereitet, ist Ansichtssache. Aber optional gibt es natürlich Entertainment für die keinesfalls billigen Plätze hinten. Um es an dieser Stelle kurz zu machen: Es gibt alles, was das Herz begehrt und das Limit setzt nur das eigene Budget.

Nachrechnen:
Damit wären wir beim delikatesten Punkt angelangt. Für einen englischen Gutsbesitzer dürften sich die 84 966 Euro noch bescheiden ausnehmen und sicher gibt es auch abseits adeliger Höfe ausreichend Kundschaft für die Variante. Für den großen Rest der Welt sind rund 19 000 Euro Preisunterschied im Vergleich zur Basismotorisierung wohl schon ein Sprung. Der kleinste Diesel ist sogar mehr als 23 000 Euro billiger. Kurz zum Abgleichen: Für das Geld gibt es einen gut ausgestatteten VW Golf 1.4 TSI. Dafür fahren Besitzer eines Mercedes CLS 500 Shooting Brake serienmäßig auf Leder, haben eine Drei-Zonen-Klimaanlage und die Luftfederung schon dabei. Freilich lässt sich auch dieses Daimler-Modell mit Hilfe der Sonderausstattungen noch weiter verteuern und so ist es keine große Kunst bei einem sechsstelligen Betrag zu landen.

Ein Sportgerät ist der CLS 500 nicht unbedingt. Dazu ist er etwas zu komfortabel ausgelegt. Aber mit dem bärenstarken V8 ist der Shooting Brake bärenstark unterwegs.
Ein Sportgerät ist der CLS 500 nicht unbedingt. Dazu ist er etwas zu komfortabel ausgelegt. Aber mit dem bärenstarken V8 ist der Shooting Brake bärenstark unterwegs.

© Felix Haberkorn

Wer mag da eigentlich noch über Verbrauch nachdenken? Wir tun es natürlich und stellen fest, dass die 9,8 Liter Normverbrauch auf 100 Kilometern zwar nicht real, aber wenigsten auch nicht ganz unrealistisch sind. Das grenzt aber an Masochismus dieses potente Stück Automobil so mit Lethargie zu bestrafen. Die Normalität liegt in der Region zwischen elf und zwölf Litern. Auf unseren Fahrten sind wir jedenfalls mit 11,2 Litern in diesem Bereich gelandet.

Abwägen:
Mit Jagen hat dieser Mercedes CLS Shooting Brake jedenfalls wenig am Hut, mit Golfspielen schon eher. Wenn wir zu den Ursprüngen dieser Karosserieform eine Brücke schlagen wollen, dann ist die nur über das Grün eines Golfplatzes zu bauen. Fast naturgemäß ist an dem Modell wenig auszusetzen. Ein Auto in diesen Preisregionen darf sich keine gravierenden Mängel leisten und der CLS 500 tut das auch nicht. Wenn es Kritik gibt, dann beim Preis und vielleicht noch bei der Aufpreispolitik. Warum eine Sitzheizung im Zweifelsfall für mehr als 1000 Euro als Sonderausstattung verkauft wird, bleibt etwas unklar. Auch der schlüssellose Zugang schlägt mit mehr als 1000 Euro ins Kontor. Technisch wäre dann höchstens das Siebenganggetriebe oder das etwas nervöse Start-Stopp-System als Kritikpunkte zu nennen. Aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Die Rückbank bietet jetzt nicht Platz im Übermaß, aber die 1,8 Zentimeter, die der Shooting Brake gegenüber dem Coupé-Bruder hier mehr bietet, sind schon spürbar.

Der Jäger wird lieber in seinen Land Rover steigen. Aber für die heutige Oberschicht bietet das Modell alles, was es braucht um Prestige zu untermauern. Für die große Mehrheit , die nicht knapp 100 000 Euro in ein Auto investieren kann oder will, bleibt der Mercedes CLS Shooting Brake einfach ein schönes Auto, das man sich gerne mal genauer anschaut. Und wenn es der 500er ist, dann lohnt es sich auch die Ohren offen zu halten und einen Blick ins Innere zu werfen. Vielleicht entdeckt er sogar den Holzladeboden aus Kirschbaum im Kofferraum für 4700 Euro extra.

Stärken:

Fahrwerk, starker V8-Motor, hochwertige Materialien und sehr gute Verarbeitung

Schwächen:

Hoher Grundpreis, hohe Unterhaltskosten, eingeschränkte Rundumsicht

Technische Daten Mercedes CLS 500 Shooting Brake
Abmessungen (Länge/Breite/Höhe) 4,97 / 1,88 / 1,42 Meter
Leergewicht 2005 Kilogramm
Kofferraumvolumen normal/Rückbank umgelegt 590 / 1550 Liter
Maximale Zuladung 525 Kilogramm
Sitzplätze 4
Tankvolumen 80
Motor Achtzylinder Otto-Motor in V-Form gebaut mit Benzindirekteinspritzung und zwei Turboladern
Hubraum 4663 Kubikzentimeter
Getriebe 7-Gang-Automatikgetriebe
Leistung (kW/PS) 300 / 408 PS
Drehmoment 600 Newtonmeter
Beschleunigung 0 - 100 km/h 5,3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Verbrauch laut Hersteller (innerorts / außerorts / kombiniert) 12,8 / 7,2 / 9,3 Liter
Verbrauch im Test 11,5 Liter
Garantie 2 Jahre
Schadstoffklasse / CO2-Emissionen E / 216 Gramm pro Kilometer
Preis als Basisfahrzeug 84 966 Euro
Preis des Testwagens ca. 100 992 Euro

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